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urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier

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rausforderung, die die Überführung

eines Förderprojektes in den Alltag darstellt.

Angesichts der großen Erfolge

des Angebotes, der sich in der hohen

Anzahl an Nutzungen ebenso zeigt wie

an dem Beitrag, den das Projekt zur

Verbreitung in Privatbesitz befindlicher

Lastenräder geleistet hat, ist jedoch

auch die Frage zu stellen, ob es nicht

auch die Aufgabe klassischer kommunaler

Mobilitätsanbieter sein sollte, solche

nicht-klassischen Mobilitätsangebote in

ihr Leistungsspektrum aufzunehmen.

Jeder möchte

etwas bewegen!*

In einem weiteren Workshop zeigte sich

auf, dass es in OWL viele weitere Initiativen,

Einzelpersonen und Institutionen

(z.B. Studierendenvertreter) gibt,

die Interesse am Aufbau eines lokalen

Lastenrad-Sharing-Angebotes haben.

Wesentliche Herausforderungen dabei

sind die Finanzierung, der Betrieb, das

Akquirieren von Verleihstationen und

das Betreiben einer Buchungsplattform.

Unterschiedliche Akteure stehen

dabei vor unterschiedlichen Herausforderungen:

Beispielsweise mangelt es in

einer ostwestfälischen Stadt an einer

interessierten Ausleihstation. Für andere

Akteure ist insbesondere der Betrieb

einer Online-Buchungsplattform

ein Problem: Zwar stellt die bundesweite

Szene der Lastenrad-Sharing-Anbieter

nicht nur eine große Menge an

Informationsmaterial zum Betrieb ei-

nes Sharing-Angebotes bereit, sondern

auch das Web-Buchungstool Commons

Booking (Forum Freier Lastenräder

2019c). Trotzdem stellt der Betrieb

einer solchen Plattform ehrenamtliche

Initiativen ohne versierte IT-Kenntnis

vor Herausforderungen. Eine Lösung

sehen die Beteiligten darin, Ressourcen

in OWL zu bündeln und beispielsweise

in Hinblick auf die Web-Plattformen

zusammenzuarbeiten.

Der Workshop zur Zusammenarbeit

von Kommunen und Mobilitätsinitiativen

mit einer Vielzahl von Akteuren

sehr unterschiedlicher Herkunft zeigt

auf, dass die Zusammenarbeit auch

zukünftig nicht immer reibungslos sein

muss. Zwar bescheinigen kommunale

Vertreter, dass in den zivilgesellschaftlichen

Initiativen oft gute Arbeit geleistet

wird, das insbesondere in den ländlichen

Räumen bestimmte Projekte auch

gar nicht ohne das Ehrenamt leistbar

wären. Jedoch zeigt sich auch, dass

Kommunen insbesondere personell

nicht auf den Dialog mit den Initiativen

oder gar der Umsetzung ambitionierter

Transformationsprojekte der städtischen

Infrastruktur vorbereitet sind.

Zugleich entsteht die Frage nach der

Legitimation zivilgesellschaftlicher Initiativen

oder der tatsächlichen Relevanz

experimenteller Mobilitätsangebote,

die nur einige hundert oder gar nur

einige Dutzend Teilnehmer erreichen.

Kommunen stehen oft haftungsrechtlich,

finanziell und personell vor anderen

Herausforderungen als Vereine

und Initiativen, insbesondere was Experimente

und Modellversuche angeht.

Die Ausgangsvoraussetzungen werden

sich jedoch zum Teil ändern bzw. ändern

müssen, wenn Radentscheide

durch die Bürger positiv beschieden

werden. Es wird spannend sein zu beobachten,

wie kommunale Politik und

kommunale Planung mit den sehr detaillierten

und dann politisch legitimierten

Zielsetzungen umgeht.

70 Strukturen & Akteure

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