urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier
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Das Team um yellowz, urbanista, ARGUS,
lad+ mit der BU Wuppertal und der FHNW
Basel hat mit seinem Beitrag zur Zwischenstadt
im Rahmen des vom BBSR
initiierten Zukunftslabors Gartenstadt 21
– ein neues Leitbild für die Stadtentwicklung
in verdichteten Ballungsräumen – Vision
oder Utopie? einige strategische Ansätze
aus planerischer Sicht formuliert. Das
Zukunftslabor mit insgesamt drei Teams
hat den Versuch unternommen, die Gartenstadtidee
des 19. Jahrhunderts ins 21.
Jahrhundert zu übertragen. Entstanden
sind in einem ersten Schritt 10 Thesen
zur Gartenstadt 21, welche unter anderem
Stadtumbau, Stadtergänzung und
Stadterweiterung als sich einander ergänzende
Bausteine verstehen, insbesondere
aber die Anreicherung und Weiterentwicklung
vorhandener Quartiere mit
sozialen, funktionalen, ökologischen oder
ökonomischen Qualitäten einfordern.
Tätigkeitsbereich des Metro-
GartenstadtFonds (MGF)
Quelle : BBSR Bonn 2017, Team Zwischenstadt, Zukunftslabor
fähigkeit der Kommunen stärken – planungsrechtliche
Instrumente schärfen“
und „Steuerung der Bodenentwicklung
zurückgewinnen – Bodenentwicklung
besser (be)steuern“ in der Bodenpolitischen
Agenda 2020-2030 des Deutsches
Institut für Urbanistik und des vhw - Bundesverband
für Wohnen und Stadtentwicklung
e. V. formuliert. Wie aber können
Bestandsentwicklung, zukunftsfähige
Transformation und Bodenpolitik in Einklang
gebracht, wie diese Kernforderungen
realisiert werden? Wer entscheidet,
wer agiert und wer finanziert?
DIE GARTENSTADT 21 – EIN NEUES
LEITBILD FÜR DIE TRANSFORMA-
TION DER ZWISCHENSTADT?
Die bestehende, funktionsgetrennte Gemengelage
der Zwischenstadt wird für
das Team zur Ressource, die es durch
bodenreformerische Ansätze und radikale
Transformationsideen zu einer MetroGartenstadt
zu qualifizieren gilt. Diese
wird zum Katalysator und Ermöglicher für
eine Vielzahl von neuen Arbeits-, Wohnund
Kooperationsformen, die über einen
eigenen Fonds initiiert, begleitet und abgesichert
werden und der zudem eine
aktive Stadtentwicklung ermöglicht.
Merkmale der MetroGartenstadt sind
die Finanzierung und Existenzsicherung
über ein Fonds- und Rentenmodell, die
Integration kooperativer Wohn- und Arbeitsformen
und Sharingkonzepte, die
katalysatorische Wirkung für vielfältige
Angebote, Programme, Initiativen und
Lebensstile, die räumliche Kohäsion und
Vernetzung durch qualitätvolle Freiräume
und das 3-Säulen Modell beruhend auf
Hardware, Software und Orgware.
Die Hardware beinhaltet ausgewählte
Transformationsareale und Objekte in
strategischer Lage oder mit spezifischen
Transformationspotentialen zur Qualifizierung
der Zwischenstadt, welche durch
ein übergeordnetes Freiraumkonzept
und durch den räumlich-strukturellen
Umbau der Teile gemäß ihren spezifischen
Eigenschaften und Potentialen
ebendiese qualifizieren. Als Software
werden lebensweltliche Aspekte wie Sharing
Infrastructure, zentrale Produktion,
Co-Working, Co-Housing, Tauschen und
Teilen sowie Wohnen und Arbeiten an
einem Ort integriert. Und die Orgware
managt und überwacht den MetroGartenstadt
Immobilienfonds und Flächenpool,
koordiniert die Arealentwicklung, kauft
Flächen und Immobilien und reinves-
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