urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier
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WOHNUNGSWIRTSCHAFTLICHE
BELANGE IN REGIONALE ENT-
WICKLUNG EINBEZIEHEN
Erste Ergebnisse aus den Dialogprozessen
in den Fallstudien zeigen aber,
dass Stadt und Land künftig verstärkt
zusammenarbeiten müssen, beispielsweise
in Planungsverbünden oder
regionalen Entwicklungsgesellschaften,
um die Entlastungspotentiale des
Umlandes zu heben. In Jena und dem
Saale-Holzland-Kreis wird daher, ausgehend
von den Impulsen aus dem
Projekt heraus, derzeit geprüft, welche
Organisationsform für eine solche regionale
Kooperation geeignet ist und
welcher Grad der Formalisierung zur
Initiierung eines solchen regionalen
Verbundes sich anbietet.
Foto: DKB
Gleichzeitig zeigt der Diskurs in anderen
Regionen, so in Köln und dem Kölner
Umland, dass es verstärkt darum gehen
wird, wohnungswirtschaftliche Belange
in die Diskussion zur Regionalentwicklung
einzubeziehen und zu berücksichtigen.
Wohnungswirtschaft ist in dem
Zusammenhang ein zentraler Partner in
der Region, auch wenn es darum geht,
Flächennutzungen und -bedarfe auszuweisen
und integrierte Planungsansätze
zu realisieren.
QUARTIERE FÜR DIE ZUKUNFT
BAUEN: NICHT NUR EINE FRAGE
DER QUANTITÄT, SONDERN DER
QUALITÄT
Dies wird auch anhand der Fallstudie
Duisburg-Wedau deutlich. In Duisburg-Wedau
entstehen derzeit 3.000
neue Wohneinheiten in unmittelbarer
Nähe zur Stadt Düsseldorf. Dies ist auch
für die Stadt Duisburg ein erhebliches
Entwicklungspotential, allerdings gilt
es, die verkehrliche Anbindung nach
Düsseldorf zu ermöglichen, um hier als
leistungsfähiger Entlastungsstandort
fungieren zu können. Der anhaltende
Strukturwandel stellt die Stadt Duisburg
noch immer vor Herausforderungen.
Mit der Entwicklung neuer, innovativer
und zukunftsfähiger Stadtquartiere besteht
daher in Duisburg die Möglichkeit,
neue Qualitäten in der Stadtentwicklung
zu schaffen.
SCHRUMPFUNG UND
STRUKTURSCHWÄCHE
SIND WEITERHIN THEMA
Wenngleich der Fokus derzeit auf den
Wachstumsmärkten und Schwarmstädten
liegt, beschäftigt sich das Projekt auch
mit jenen Regionen, die derzeit und perspektivisch
schrumpfen werden und zudem
von Strukturschwäche geprägt sind.
Beispielhaft steht dafür als Bundesland
Sachsen-Anhalt. Mehr als 89.000 Wohnungen
wurden seit 2000 in Sachsen-Anhalt
zurück gebaut, 32.000 Wohnungen
stehen derzeit leer. Es ist daher nötig,
gerade unter diesen strukturellen Vorzeichen
auch über den Wohnungsrückbau
und die Sicherung gleichwertiger
Lebensverhältnisse nachzudenken. Die
Städtebauförderung ist hier ein wichtiges
und unabkömmliches Instrumentarium.
Stadt & Land 41