urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Frage „Kein Platz mehr?“ ist schnell
beantwortet, denn die Siedlungs- und
Verkehrsfläche nimmt in Deutschland
erst 14 % der Gesamtfläche ein. Also
bleiben mehr als 80 %, die noch bebaut
werden können. Aber wollen – und dürfen
– wir dies tun? Erkenntnisse aus der
jüngsten Zeit, etwa über das Artensterben
bei Insekten, lehren uns, dass es
Grenzen der Versiegelung von Flächen
und der baulichen Nutzung von Grund
und Boden geben muss. „Kein Platz
mehr!“ muss also mit einem Ausrufezeichen
versehen werden – als Aufforderung
an alle Bauherren, Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten
und Stadtplaner.
Die Forderung nach flächensparendem
Bauen ist keineswegs neu. Seit Ende
der siebziger Jahre gibt es die Einsicht,
angesichts ausufernder Stadtränder
sorgfältiger mit allen Flächen umzugehen,
doch mit der Maßgabe, zugleich
gegen Monotonie vorzugehen und eine
individuelle, aufeinander abgestimmte
Gestaltung anzustreben.
FLÄCHE UND DICHTE ZUSAMMEN
BETRACHTEN
Das Ziel des flächensparenden Bauens
formuliert auch das Baugesetzbuch in
klarer Weise in § 1a Abs. 2: „Mit Grund
und Boden soll sparsam und schonend
umgegangen werden; dabei sind zur
Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme
von Flächen für bauliche
Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung
der Gemeinde insbesondere
durch Wiedernutzbarmachung von
Flächen, Nachverdichtung und andere
Maßnahmen zur Innenentwicklung zu
nutzen sowie Bodenversiegelungen auf
das notwendige Maß zu begrenzen.“
Doch der Blick auf die reale Entwicklung
und die Statistik ist ernüchternd: Bei
nahezu gleichbleibender Bevölkerung
und eher zurückgehender Industrie ist
Stadt & Land 9