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urbanLab Magazin 2019 - StadtLandQuartier

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Die Frage „Kein Platz mehr?“ ist schnell

beantwortet, denn die Siedlungs- und

Verkehrsfläche nimmt in Deutschland

erst 14 % der Gesamtfläche ein. Also

bleiben mehr als 80 %, die noch bebaut

werden können. Aber wollen – und dürfen

– wir dies tun? Erkenntnisse aus der

jüngsten Zeit, etwa über das Artensterben

bei Insekten, lehren uns, dass es

Grenzen der Versiegelung von Flächen

und der baulichen Nutzung von Grund

und Boden geben muss. „Kein Platz

mehr!“ muss also mit einem Ausrufezeichen

versehen werden – als Aufforderung

an alle Bauherren, Architekten, Innenarchitekten,

Landschaftsarchitekten

und Stadtplaner.

Die Forderung nach flächensparendem

Bauen ist keineswegs neu. Seit Ende

der siebziger Jahre gibt es die Einsicht,

angesichts ausufernder Stadtränder

sorgfältiger mit allen Flächen umzugehen,

doch mit der Maßgabe, zugleich

gegen Monotonie vorzugehen und eine

individuelle, aufeinander abgestimmte

Gestaltung anzustreben.

FLÄCHE UND DICHTE ZUSAMMEN

BETRACHTEN

Das Ziel des flächensparenden Bauens

formuliert auch das Baugesetzbuch in

klarer Weise in § 1a Abs. 2: „Mit Grund

und Boden soll sparsam und schonend

umgegangen werden; dabei sind zur

Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme

von Flächen für bauliche

Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung

der Gemeinde insbesondere

durch Wiedernutzbarmachung von

Flächen, Nachverdichtung und andere

Maßnahmen zur Innenentwicklung zu

nutzen sowie Bodenversiegelungen auf

das notwendige Maß zu begrenzen.“

Doch der Blick auf die reale Entwicklung

und die Statistik ist ernüchternd: Bei

nahezu gleichbleibender Bevölkerung

und eher zurückgehender Industrie ist

Stadt & Land 9

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