Nr. 66 - Frühling 2018

EDITORIAL
Liebe Leserin,
lieber Leser,
es war ein Augenzwinkern. Nicht
mehr als ein Augenzwinkern. Aber
nicht von irgendjemandem, das ist
richtig. Gezwinkert hat immerhin der
französische Staatspräsident. Also Emmanuel Macron.
Und nicht einfach so: Es war am Ende der Aufzeichnung
einer gemeinsamen Videobotschaft mit der deutschen
Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des 55.
Jahrestages des Élysée-Vertrages. Seite an Seite
schlossen die beiden Staatschefs am 21. Januar
2018 ihre Stellungnahme auf originelle
Art und Weise ab, nämlich jeweils mit einem
Satz in der Sprache des anderen. « Es lebe die
deutsch-französische Freundschaft », sagte
der Präsident. « Vive l’amitié francoallemande
», entgegnete die Kanzlerin.
Beide hatten ein breites Lächeln im
Gesicht und schienen einerseits zufrieden
darüber, die fremde Sprache
gemeistert zu haben, und anderseits
amüsiert über den Akzent des
anderen. Auch wir vor dem Bildschirm
mussten lächeln, denn in
gewisser Weise war es eine berührende
Szene. Und dann war
da noch eben dieses Augenzwinkern
von Emmanuel Macron. Unerwartet,
spontan, amüsant. Etwas, was man unter
Staatschefs eigentlich nicht erwartet.
Man feierte die deutsch-französische
Freundschaft, die offensichtlich um eine
gewisse Vertrautheit bereichert wurde.
wie man
mit Einfallsreichtum
dem
Schicksal ein Schnippchen
schlagen kann. Sie erfahren
mehr über das Schicksal
eines Steinbruchs in Burgund, der beinahe in
Vergessenheit geraten wäre, wenn nicht der Bürgermeister
des Dorfes die ziemlich verrückte Idee gehabt hätte,
ihn in eine riesige Freiluftgalerie zu verwandeln, in der
heute international renommierte Künstler ihre Kreativität
unter Beweis stellen. Es geht hier um Street-Art und
Land-Art, wie in Paris, Berlin, New York oder Tokio.
Dieser Artikel ist der erste einer Serie, die wir diesen
neuen Kunstbewegungen in Frankreich widmen.
Und dann geht es auch noch um Reiseziele,
die in französischen Reiseführern eher unter
« ferner liefen » aufgeführt sind: die
Mayenne, Tournus, Salagon, der Parc
de Majolan … All diese Orte führen
ungerechtfertigterweise ein Schattendasein.
Wir haben sie besucht
und werden Ihnen davon berichten.
In unseren Augen handelt es sich
dabei um echte touristische Highlights,
die es wert sind, entdeckt zu werden.
Die Titelseite dieser Ausgabe, die Sie in
den Händen halten, haben wir – und damit
schließt sich der Kreis – mit einem Augenzwinkern
ausgewählt. Vielleicht erkennen Sie
darauf Chantal, aus unserer Rubrik « Chantals
Rezept ». Auf diese Weise möchten wir ihr für
die 66 Rezepte, die sie bereits mit uns geteilt hat,
danken … und für die, die noch folgen werden!
Viel Spaß beim Lesen!
In dieser Frühlingsausgabe von Frankreich
erleben geht es auch darum,
* Sie finden das Video auf der Facebook-Seite von Frankreich
erleben, es wurde am 22. Januar 2018 gepostet.
Titelbild: mit dem Boot auf der Mayenne, einige Kilometer südlich
von Château-Gontier.
Jean-Charles Albert
Chefredakteur
jc.albert@frankreicherleben.de
Frankreich erleben · Frühling 2018 · 3