Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen
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88 4 Org<strong>an</strong>isation <strong>und</strong> Personal<br />
Die Architektur stellt dagegen im Rahmen der Ingenieurwissenschaften eine gewisse Ausnahme<br />
dar. Ihre Ressourcen<strong>an</strong>forderungen werden auch <strong>an</strong> den <strong>Universitäten</strong> in erster Linie durch die<br />
Lehre bestimmt. Angesichts der geringen Bedeutung der Forschung für die Architektur – welche im<br />
Übrigen Abgrenzungsprobleme der <strong>Universitäten</strong> gegenüber den <strong>Fachhochschulen</strong> zur Folge hat –<br />
sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter in den Arbeitsgruppen lediglich in die Lehre eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Gemeinsame Forschungsprojekte werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Zudem streben<br />
wissenschaftliche Mitarbeiter in der Architektur nur selten eine Promotion <strong>an</strong>. Stattdessen nehmen<br />
sie zum Teil gemeinsam mit dem Professor <strong>an</strong> Wettbewerben teil bzw. arbeiten in den Architekturbüros<br />
der Hochschullehrer.<br />
An <strong>Fachhochschulen</strong>, wo der Ressourcenbedarf in erster Linie durch die Anforderungen der Lehre<br />
bestimmt wird, ist die elementare Org<strong>an</strong>isationseinheit von Architektur- <strong>und</strong> Bauingenieurwesen-<br />
Fachbereichen der Lehrbereich. In der Regel vertritt jede Professur einen Lehrbereich. Forschungsaufgaben<br />
sind häufig <strong>an</strong> die einzelnen Professuren <strong>und</strong> damit <strong>an</strong> die Lehrbereiche gekoppelt.<br />
Das sonstige wissenschaftliche <strong>und</strong> das nichtwissenschaftliche Personal, welches nur in geringem<br />
Umf<strong>an</strong>g vorh<strong>an</strong>den ist, wird üblicherweise dem Fachbereich zugeordnet.<br />
4.1.2 Übergeordnete Einheiten<br />
Die Art <strong>und</strong> Weise, wie Forschungs- bzw. Arbeitsgruppen oder Lehrbereiche <strong>an</strong> Fachbereichen<br />
bzw. Fakultäten zusammengesetzt sind, k<strong>an</strong>n sehr unterschiedlich sein (vgl. Moog / Federbusch<br />
2002, S.54ff.). Nach dem Departmentmodell werden <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> Forschungs- bzw. Arbeitsgruppen<br />
ohne Zwischenebene zu Fachbereichen verb<strong>und</strong>en. Weit verbreitet ist es auch, mehrere<br />
Gruppen mit verw<strong>an</strong>dten Arbeitsgebieten zunächst zu Instituten zu bündeln <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n zu Fachbereichen<br />
zusammenzufassen. Ein Institut wird in der Regel von einem Direktor, teilweise aber auch<br />
kollegial geleitet. In Einzelfällen sind Institute interdisziplinär ausgerichtet <strong>und</strong> werden von zwei<br />
Fachbereichen bzw. Fakultäten getragen.<br />
Die Gestaltung von Instituten <strong>und</strong> ihrer Rahmenbedingungen, der Umf<strong>an</strong>g ihrer Kompetenzen <strong>und</strong><br />
damit auch die Kooperationsmöglichkeiten innerhalb von Instituten bzw. Institutsverbünden sind<br />
sehr unterschiedlich. Institute können „virtuelle“ Einheiten sein, in denen sich die elementaren Org<strong>an</strong>isationseinheiten<br />
zum Zweck der Außendarstellung <strong>und</strong> Vereinfachung der Drittmitteleinwerbung<br />
zusammengeschlossen haben, die im Gr<strong>und</strong>e aber eigenständige Einrichtungen bleiben <strong>und</strong><br />
nach wie vor ihre Ressourcen eigenständig verwalten. Sie können aber auch org<strong>an</strong>isatorisch zusammengefasste<br />
Teileinheiten mit einer gemeinsamen Ressourcenausstattung sein.<br />
Der Fachbereich bzw. die Fakultät ist ein Zusammenschluss von Fachgebieten gleicher oder<br />
verw<strong>an</strong>dter Fächer bzw. Disziplinen. Sowohl in Hinblick auf die Größe der Fachbereiche bzw. Fakultäten<br />
als auch hinsichtlich ihrer fachlichen Zusammensetzung bestehen erhebliche Unterschiede;<br />
m<strong>an</strong>che B<strong>und</strong>esländer sehen z. B. Mindestgrößen für Fachbereiche vor. Die Disziplinen Architektur<br />
<strong>und</strong> Bauingenieurwesen können folglich einerseits in eigenständigen Fachbereichen bzw.<br />
Fakultäten, <strong>an</strong>derseits in gemeinsamen Fachbereichen mitein<strong>an</strong>der bzw. mit <strong>an</strong>deren Fächern org<strong>an</strong>isiert<br />
werden (vgl. Kapitel 1, Abb. 1.1, S.8).<br />
Als org<strong>an</strong>isatorische Gr<strong>und</strong>einheit <strong>und</strong> „unbeschadet der Gesamtver<strong>an</strong>twortung der Hochschule“<br />
erfüllt der Fachbereich für sein Gebiet die gesetzlich festgeschriebenen Aufgaben der Hochschule.<br />
Zu seinen Aufgaben gehören beispielsweise „die Durchführung des Unterrichts, die Her<strong>an</strong>bildung<br />
des wissenschaftlichen <strong>und</strong> künstlerischen Nachwuchses, die Ver<strong>an</strong>twortung für eine wirksame<br />
Studienberatung sowie die Sorge für die wissenschaftliche Forschung <strong>und</strong> für die Anwendung<br />
hochschuldidaktischer Kenntnisse“ (Art. 36 Bayerisches Hochschulgesetz). Hinzu kommt die Verteilung<br />
der Stellen <strong>und</strong> Fin<strong>an</strong>zmittel auf die untergeordneten Einheiten.<br />
HIS GmbH <strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong>