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Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen

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78 3 Forschung<br />

3.2.2 Forschungsmethoden<br />

Im Bauingenieurwesen, wie auch in <strong>an</strong>deren natur- <strong>und</strong> ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen,<br />

lassen sich zwei Gruppen von Forschungsmethoden unterscheiden: Theoretisch forschende Bauingenieure<br />

untersuchen <strong>und</strong> beschreiben Phänomene bzw. Objekte, lösen Problemstellungen <strong>und</strong><br />

entwickeln neue Erkenntnisse mit Hilfe von mathematischen Modellen, sozial-, geistes- <strong>und</strong> wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Methoden. Bei theoretischen Erkenntnismethoden – <strong>und</strong> hierzu sollen<br />

im Folgenden auch Beobachtungen, Befragungen u. ä. Methoden gezählt werden, die keine Labor-<br />

oder Feldversuche beinhalten – wird in zunehmendem Maße der Computer genutzt, zum einen um<br />

Berichte <strong>und</strong> Präsentationen zu erstellen, zum <strong>an</strong>deren aber auch, um große Datenmengen zu<br />

speichern, zu verarbeiten <strong>und</strong> komplexe Berechnungen <strong>und</strong> Simulationen auszuführen.<br />

Im Gegensatz dazu werden bei experimentellen Erkenntnismethoden bautypische Fragestellungen<br />

mit Hilfe von künstlich erzeugten klein- <strong>und</strong> großmaßstäblichen Laborexperimenten be<strong>an</strong>twortet.<br />

Hierbei wird versucht, die unter natürlichen Bedingungen störenden R<strong>an</strong>derscheinungen<br />

<strong>und</strong> Nebeneffekte möglichst weitgehend auszuschließen, um aus den empirischen Einzeluntersuchungen<br />

oder Untersuchungsreihen verallgemeinerbare Schlussfolgerungen ziehen zu können.<br />

Ergänzt werden die Laborversuche vielfach durch Analysen von natürlichen Erscheinungen <strong>und</strong><br />

Vorgängen sowie Baukonstruktionen in der Erstellungs- <strong>und</strong> Nutzungsphase, so gen<strong>an</strong>nten Natur-<br />

oder „in-situ“-Untersuchungen, welche aufgr<strong>und</strong> ihrer Einmaligkeit <strong>und</strong> häufig auftretenden Nebeneffekten<br />

die Schwierigkeit mit sich bringen, dass sie nur schwer verallgemeinerbare Ergebnisse<br />

liefern. Sinnvoll sind sie dennoch, zum einen zur Überprüfung von Laborversuchen am realen Objekt,<br />

zum <strong>an</strong>deren als Datenbasis für numerische Berechnungen <strong>und</strong> Simulationen sowie für Laborexperimente.<br />

Die Verknüpfung <strong>und</strong> gegenseitige Ergänzung von theoretischen <strong>und</strong> experimentellen Forschungsmethoden<br />

ist typisch für die <strong>an</strong>wendungsorientierte Forschung im Bauingenieurwesen.<br />

Beispiel für eine 20.000 kN Prüfmaschine<br />

(Abdruck mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung der<br />

Universität Bochum)<br />

3.2.3 Forschungsgeräte<br />

Während in der Architektur – von Zeichenwerkzeugen<br />

<strong>und</strong> Computern abgesehen – lediglich<br />

im konstruktiv-technischen Bereich in<br />

geringem Maße technische Geräte benötigt<br />

werden, nutzt die Forschung im Bauingenieurwesen<br />

in großem Umf<strong>an</strong>g Apparaturen zur<br />

Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung<br />

von Experimenten sowie zur numerischen<br />

Simulation. Darüber hinaus entwickelt sie<br />

selbst Messtechnik für Forschung <strong>und</strong> Praxis.<br />

Im konstruktiven Bereich werden Geräte vor<br />

allem zur Herstellung von Bauteilen <strong>und</strong> Apparaturen,<br />

zur Unterstützung der Versuchsdurchführung<br />

(z. B. durch Herstellung der<br />

notwendigen Rahmenbedingungen) sowie zur<br />

Experimentauswertung benötigt <strong>und</strong> sind somit<br />

als Infrastruktureinrichtungen zu charakterisieren.<br />

In <strong>an</strong>alytischen Gebieten hingegen<br />

wird stärker <strong>an</strong> <strong>und</strong> mit den Forschungsgeräten<br />

selbst gearbeitet; sie dienen hier als Ver-<br />

HIS GmbH <strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong>

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