22.12.2012 Aufrufe

Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen

Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen

Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

76 3 Forschung<br />

3.2 Forschung im Bauingenieurwesen<br />

Sowohl inhaltlich als auch methodisch ist die Forschung im Bauingenieurwesen vielfältiger als jene<br />

in der Architektur. Selbst innerhalb einzelner Fachgebiete wird häufig eine g<strong>an</strong>ze Reihe von Forschungsthemen<br />

mit unterschiedlichsten Methoden <strong>und</strong> Inhalten bearbeitet. Die folgenden Beschreibungen<br />

können daher lediglich exemplarische Einordnungen von Forschungsgebieten <strong>und</strong><br />

Forschungsmethoden vornehmen. Außerdem wird kurz auf typische, ressourcenwirksame Forschungsgeräte<br />

im <strong>Bauwesen</strong> sowie auf das Thema Forschungsdienstleistungen eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

3.2.1 Forschungsgebiete <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte<br />

Dem Praxisbezug des <strong>Bauwesen</strong>s entsprechend ist auch die Forschung in diesem Bereich sehr<br />

<strong>an</strong>wendungsorientiert ausgerichtet. Auch gr<strong>und</strong>lagenorientierte Forschungsprojekte werden häufig<br />

im Verb<strong>und</strong> mit <strong>an</strong>wendungsbezogenen Fragestellungen<br />

bearbeitet, mit gutachterlichen<br />

Arbeitsbereich Forschungsthemen (Beispiele)<br />

Konstruktiver<br />

Ingenieurbau<br />

Wasserwesen,<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

Leichtbau, Verb<strong>und</strong>bau, ökologische<br />

Baustoffe, finite Deformationen,<br />

Theorie poröser Medien, Ermüdungsverhalten,zerstörungsfreie<br />

Prüfmethoden, Br<strong>an</strong>d- /<br />

Schallschutz, Baustoffrecycling,<br />

S<strong>an</strong>ierung, Bionik, Bauwerksüberwachung<br />

Strömungsmech<strong>an</strong>ik, Wellensimulation,<br />

Sedimenttr<strong>an</strong>sport, Offshore-Technik,<br />

Hochwasserschutz,<br />

Gewässerausbau, nachhaltige<br />

Gr<strong>und</strong>wasserbewirtschaftung, Abfallentsorgung<br />

/ -vermeidung, Abwassertechnologie,Deponieabdichtung,<br />

ökologisches<br />

Monitoring¸ Messtechnik<br />

Geotechnik Salzmech<strong>an</strong>ik, Scherfestigkeit<br />

teilgesättigter Böden, Altlastenverwertung,<br />

Dichtw<strong>an</strong>dtechnik,<br />

Pfahldynamik, tiefe Baugruben,<br />

Geoinformationssysteme, Messtechnik,<br />

Risiko<strong>an</strong>alysen<br />

Verkehrs- <strong>und</strong><br />

Stadtbauwesen<br />

Baubetrieb<br />

<strong>und</strong><br />

Bauwirtschaft<br />

Verformung von Straßenbelägen,<br />

Schwingungsisolation, Aquapl<strong>an</strong>ing,<br />

Verkehrslärmforschung, Mobilität,<br />

Verkehrsleitsysteme, Verkehrsm<strong>an</strong>agement,Infrastrukturpl<strong>an</strong>ung<br />

kostengünstiges Bauen, Automation<br />

am Bau, schlüsselfertiges<br />

Bauen, Fertigungsorg<strong>an</strong>isation,<br />

Qualitätskontrolle, Public-Private-<br />

Partnership, rechnergestütztes<br />

Projektm<strong>an</strong>agement<br />

Abb. 3.2: Forschungsthemen des Bauingenieurwesens<br />

Analysen „am Bau“ verknüpft <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />

in der Praxis erprobt. Darüber hinaus<br />

fließen teilweise auch Daten aus Dienstleistungen<br />

(z. B. Materialprüfungen) in Forschungsprojekte<br />

(Simulationen <strong>und</strong> Experimente)<br />

ein. Die Kooperationen mit öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Stellen reichen von fin<strong>an</strong>zieller<br />

Förderung über die Nutzung externer Flächen<br />

bis zur gemeinsamen Konzepterstellung <strong>und</strong><br />

Projektdurchführung. Auch <strong>an</strong> einigen Fachhochschul-St<strong>an</strong>dorten<br />

werden trotz knapper<br />

Ressourcen bemerkenswerte Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprojekte (F+E) durchgeführt<br />

<strong>und</strong> dabei in der Regel mit regionalen Unternehmen,<br />

Behörden oder <strong>Universitäten</strong> kooperiert.<br />

Der Umf<strong>an</strong>g der Kooperationsprojekte ist<br />

nicht zuletzt von regionalen Wirtschaftsbedingungen<br />

abhängig.<br />

Das Drittmittelvolumen im Bauingenieurwesen<br />

liegt deutlich über dem in der Architektur, ist<br />

aber im Vergleich zu <strong>an</strong>deren Ingenieurwissenschaften<br />

eher gering. So flossen z. B. im<br />

Jahr 2002 von den von der DFG für die Ingenieurwissenschaften<br />

bewilligten r<strong>und</strong> 260 Mio.<br />

€ lediglich 6 % ins Bauingenieurwesen (DFG<br />

2002, S. 56). Neben den Fördermitteln öffentlicher<br />

Träger werden hier – wiederum wegen<br />

der Anwendungsorientierung <strong>und</strong> der engen<br />

Verflechtungen mit der Praxis – zum Teil beträchtliche<br />

Fin<strong>an</strong>zmittel aus der Bauwirtschaft<br />

eingeworben, die je nach Forschungsintensität<br />

der St<strong>an</strong>dorte in der Summe die öffentlichen<br />

Gelder sogar übersteigen können.<br />

HIS GmbH <strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!