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Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen

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2 Lehre 71<br />

2.5 Entwicklungstendenzen<br />

Die wesentlichen Entwicklungstendenzen des <strong>Bauwesen</strong>s in der Lehre sind zu großen Teilen<br />

durch den Reformdruck von außen bedingt. Zu den in <strong>an</strong>deren Fächern zu verzeichnenden Aspekten<br />

kommt bei der Architektur die Problematik der hohen Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> der schlechten konjunkturellen<br />

Situation auf dem Arbeitsmarkt hinzu, welche die Erschließung neuer Arbeitsfelder erforderlich<br />

macht. Im Bauingenieurwesen wirken sich wiederum die stark rückläufigen<br />

Studierendenzahlen aus, die zu Erwägungen hinsichtlich des Erhalts bzw. der Steigerung der Studierendenzahlen<br />

führen.<br />

Profilierung <strong>und</strong> neue Studien<strong>an</strong>gebote<br />

Zurückgehende Studierendenzahlen <strong>und</strong> die Vielzahl der Ausbildungsstätten einerseits sowie die<br />

Arbeitsmarktsituation <strong>an</strong>dererseits stellen Hochschulen vor die Aufgabe, ihre Studien<strong>an</strong>gebote zu<br />

verbessern <strong>und</strong> damit auch die Konkurrenzfähigkeit gegenüber <strong>an</strong>deren Hochschulen zu stärken.<br />

Angesichts der sich w<strong>an</strong>delnden Berufsbilder stellt sich die Frage nach einer Reform der Studienpläne<br />

<strong>und</strong> Inhalte, vor allem in der Architektur, um hierdurch neue Tätigkeitsfelder zu erschließen.<br />

Hierzu gehört eine stärkere Berücksichtigung technischer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Inhalte (vgl. z. B.<br />

BMWA 2002). Die sich ausweitenden Arbeitsbereiche von Ingenieuren erfordern neben einer breiten<br />

Gr<strong>und</strong>lagenausbildung auch eine Spezialisierung auf einzelne Fachgebiete. Zahlreiche Hochschulen<br />

haben in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g bereits damit begonnen, ihre spezifischen Profile klarer<br />

herauszuarbeiten <strong>und</strong> neue „spezialisierte“ Angebote <strong>an</strong>zubieten. Im Rahmen dieser Profilierung<br />

ist mit neuen Studien<strong>an</strong>geboten zu rechnen, einerseits in Schnittstellenbereichen, um hierdurch<br />

der Bedeutung von interdisziplinären Ansätzen Rechnung zu tragen, <strong>an</strong>dererseits auch im Aufbau-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungsbereich. Die Überarbeitung der Studienordnungen <strong>und</strong> die Einführung neuer<br />

Studiengänge erfolgt zunehmend in Zusammenarbeit mit Vertretern der heimischen Bauindustrie<br />

<strong>und</strong> der Architektenkammern.<br />

Interdisziplinarität<br />

Interdisziplinäre Ansätze gewinnen sowohl in der Lehre als auch in der Forschung <strong>an</strong> Bedeutung.<br />

Generell werden sie zur Erarbeitung von g<strong>an</strong>zheitlichen Lösungs<strong>an</strong>sätzen für komplexe Problemstellungen<br />

gefordert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> zeichnet sich eine zunehmende Kooperation zwischen Architektur<br />

<strong>und</strong> Bauingenieurwesen sowie mit <strong>an</strong>deren Fachgebieten ab. Ausdruck <strong>und</strong> Ergebnis<br />

dieser Zusammenarbeit sind einerseits gemeinsame Lehrver<strong>an</strong>staltungen bzw. erhöhter Lehrimport<br />

<strong>und</strong> –export, <strong>an</strong>derseits neue Lehrformen, insbesondere die Projektarbeit. Neben zahlreichen<br />

neuen Studien<strong>an</strong>geboten (z. B. Infrastrukturpl<strong>an</strong>ung, Wirtschaftsingenieurwesen, Denkmalpflege)<br />

entwickeln sich org<strong>an</strong>isatorische Kooperationen <strong>und</strong> Schnittstellen.<br />

Umgestaltung des Studien<strong>an</strong>gebots auf Bachelor- <strong>und</strong> Masterstudiengänge<br />

Die Diskussion über die Einführung gestufter Studiengänge mit Bachelor- <strong>und</strong> Masterabschlüssen<br />

befindet sich in vollem G<strong>an</strong>ge. Auch wenn die neuen Abschlüsse in der Architektur <strong>und</strong> im Bauingenieurwesen<br />

umstritten sind, erscheint deren Einführung <strong>an</strong>gesichts des politischen Prozesses<br />

eine Frage der Zeit, wobei die Gestaltung <strong>und</strong> die Konsequenzen noch unklar sind. An den <strong>Universitäten</strong><br />

scheint die Einführung gestufter Studiengänge ohne größere strukturelle Änderungen <strong>und</strong><br />

damit mit lediglich geringfügigen Auswirkungen auf den Ressourcenbedarf möglich, nicht zuletzt<br />

deshalb, weil die Studiengänge meist in das Diplomstudium integriert werden. An den <strong>Fachhochschulen</strong><br />

sind die Auswirkungen auf den Ressourcenbedarf unter Umständen größer <strong>und</strong> bedingen<br />

<strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong> HIS GmbH

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