Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen
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48 2 Lehre<br />
2.3 Lehre im Bauingenieurwesen<br />
Das Bauingenieurwesen gehört zu den klassischen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen.<br />
Im Gegensatz zu den Architekten beschäftigen sich Bauingenieure stärker mit der Konstruktion<br />
von Bauwerken <strong>und</strong> ihrer statischen Berechnung (Allgemeiner Ingenieurbau, Konstruktiver Ingenieurbau).<br />
Auch hier ist ein W<strong>an</strong>del des Berufsbildes <strong>und</strong> damit der Ausbildung zu bemerken. Neben<br />
den klassischen Aufgaben treten zunehmend Bauverfahren <strong>und</strong> org<strong>an</strong>isatorische Abläufe (Baubetrieb<br />
<strong>und</strong> Baum<strong>an</strong>agement) mit ihren Rückwirkungen auf die Umwelt <strong>und</strong> die Gestaltung von Bauwerken<br />
in den Vordergr<strong>und</strong>. Bauingenieure bekommen erweiterte <strong>und</strong> neue Aufgaben nach der<br />
Fertigstellung von Bauwerken, insbesondere im Verkehrswesen, in der Wasserwirtschaft <strong>und</strong> in<br />
der Deponietechnik. Diese schlagen sich in der Ingenieurausbildung nieder.<br />
Trotz der Vielfalt der Aufgabenfelder von Bauingenieuren ist das Studium relativ einheitlich <strong>und</strong> <strong>an</strong><br />
beiden Hochschularten ähnlich, was vor allem durch das Gewicht der Gr<strong>und</strong>lagenfächer bedingt<br />
ist. Das Studium <strong>an</strong> <strong>Fachhochschulen</strong> schließt gr<strong>und</strong>sätzlich mindestens ein Praxissemester ein.<br />
An beiden Hochschularten werden ausgeprägte Möglichkeiten zur Schwerpunktsetzung geboten.<br />
Wegen der hohen Schw<strong>und</strong>quoten <strong>und</strong> vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Änderungen auf dem Arbeitsmarkt<br />
stehen die Studiengänge <strong>an</strong> beiden Hochschularten vor Reformen.<br />
2.3.1 Entwicklung der Studierendenzahlen Bauingenieurwesen<br />
2.3.1.1 Studien<strong>an</strong>fänger<br />
Wie Abbildung 2.16 zeigt, stiegen die Studien<strong>an</strong>fängerzahlen im Bauingenieurwesen nach einem<br />
Tief Mitte der 1980er bis in Mitte der 90er kontinuierlich <strong>an</strong>.<br />
Die Zahl der Studien<strong>an</strong>fänger erreichte 1994 mit fast 14.000 Neueinschreibungen (Studierende im<br />
ersten Fachsemester) <strong>an</strong> <strong>Fachhochschulen</strong> <strong>und</strong> <strong>Universitäten</strong> einen Höhepunkt. Seitdem sind die<br />
Zahlen um fast zwei Drittel zurückgeg<strong>an</strong>gen. Dieser Rückg<strong>an</strong>g setzte im Vergleich zu <strong>an</strong>deren ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fächern erst spät ein, stellte sich dafür aber besonders dramatisch dar.<br />
2001 lag die Zahl der Studien<strong>an</strong>fänger unter 8.000. Von diesem Trend waren sowohl die <strong>Universitäten</strong><br />
als auch die <strong>Fachhochschulen</strong> betroffen, wobei der Rückg<strong>an</strong>g bei den <strong>Universitäten</strong> (57 %<br />
gegenüber der Höchstzahl von 1993) stärker war als jener bei den <strong>Fachhochschulen</strong> (33 % gegenüber<br />
1994).<br />
Der Rückg<strong>an</strong>g der Studien<strong>an</strong>fängerzahlen wird vor allem auf negative Schlagzeilen vom Arbeitsmarkt<br />
(Rückg<strong>an</strong>g der Bautätigkeit, spektakuläre Konkurse etc.) zurückgeführt. Darüber hinaus<br />
wurde das Bauingenieurwesen ggf. auch von dem Trend betroffen, dass Abiturienten stärker Informatikstudiengänge<br />
wählen. In den letzten beiden Jahren scheint sich jedoch eine Trendwende<br />
<strong>an</strong>zudeuten. Laut jüngsten Auswertungen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes „nahmen im Studienjahr<br />
2003/2004 zum zweiten Mal in Folge mehr Studierende ein Fachstudium im Bereich Bauingenieurwesen<br />
auf (+ 7 % gegenüber dem Vorjahr)“ (idw 2003).<br />
HIS GmbH <strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong>