Bauwesen an Universitäten und Fachhochschulen
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16 1 Fachliche Strukturen<br />
Generell sind die Fachgebiete des Bauingenieurwesens intern stark verflochten. Eine von der Abbildung<br />
abweichende Zuordnung einzelner Gebiete ist daher durchaus möglich.<br />
Die dargestellten Arbeitsbereiche besitzen folgende Kennzeichen:<br />
Konstruktiver Ingenieurbau<br />
Der Konstruktive Ingenieurbau, der als Kernbereich des klassischen Bauingenieurwesens gilt <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> seiner zentralen Bedeutung für die Lehre <strong>an</strong> den Hochschulen traditionsgemäß stark vertreten<br />
ist, befasst sich mit dem Entwurf, der statistischen Berechnung, der Bemessung, Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Durchführung von Ingenieurbauwerken jeglicher Art im Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau. Zu den Kerngebieten<br />
gehören einerseits naturwissenschaftlich-technische Fachgebiete wie z.B. die Bauchemie,<br />
die Bauphysik oder die Baukonstruktion, die stärker methodisch spezialisiert sind <strong>und</strong> sich mit Analyse,<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten unterschiedlichster Materialien beschäftigen, <strong>an</strong>dererseits<br />
Fachgebiete, die sich auf einzelne Baustoffe oder neue Verb<strong>und</strong>materialien spezialisiert<br />
haben. Hierzu gehören klassischerweise der Stahlbau, der Stahlbetonbau, der Massivbau <strong>und</strong> der<br />
Holzbau, die jedoch ebenfalls zunehmend kooperieren <strong>und</strong> Fragestellungen übergreifend beh<strong>an</strong>deln.<br />
Ergänzt werden diese <strong>an</strong>wendungsbezogenen Fachgebiete zum einen durch ausschließlich<br />
theoretische bzw. computerbezogene Gebiete wie die Technische Mech<strong>an</strong>ik, Baustatik / Baudynamik<br />
<strong>und</strong> die Bauinformatik. Zum <strong>an</strong>deren gewinnen auch im Bauingenieurwesen interdisziplinäre<br />
Fragestellungen <strong>und</strong> Tätigkeitsfelder zunehmend <strong>an</strong> Bedeutung. Der Konstruktive Ingenieurbau<br />
enthält daher auch Schnittstellengebiete wie Bauwerkserhaltung, Denkmalpflege, Technisches<br />
Darstellen <strong>und</strong> Konstruktives Gestalten.<br />
Wasserwesen, Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />
Dieser Arbeitsbereich gruppiert sich um das Element Wasser <strong>und</strong> seine Nutzung im Baubereich,<br />
bezieht aber auch die Themen Abfall <strong>und</strong> Umweltschutz mit ein. Aufgr<strong>und</strong> der besonderen Eigenschaften<br />
des Wassers greifen hierbei interdisziplinäre inhaltliche Ansätze <strong>und</strong> verschiedenste Forschungsmethoden<br />
eng inein<strong>an</strong>der. Während sich die Hydromech<strong>an</strong>ik <strong>und</strong> die Bauinformatik mit<br />
der numerischen Simulation von Fluidbewegungen beschäftigen, umfasst der Wasserbau alle konstruktiven<br />
Aspekte der Stauung, Weiterleitung, energetischen <strong>und</strong> verkehrstechnischen Nutzung<br />
von Wasser, die er meist mit experimentellen Methoden untersucht. Das Siedlungswasserwesen<br />
befasst sich einerseits mit der Pl<strong>an</strong>ung, dem Bau <strong>und</strong> dem Betrieb von Anlagen zur Wasserversorgung<br />
<strong>und</strong> -gewinnung, <strong>an</strong>dererseits mit der umweltverträglichen Entsorgung von Abwasser <strong>und</strong><br />
Regenwasser. Sie ist eng verknüpft mit der Abfallwirtschaft, die integrierte Konzepte zur Vermeidung,<br />
Aufarbeitung <strong>und</strong> Verwertung von festen <strong>und</strong> flüssigen Abfallstoffen erarbeitet. Neben Themen<br />
der Umwelttechnik <strong>und</strong> des Gewässerschutzes bestimmen auch Org<strong>an</strong>isation, Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>und</strong> Rechtsfragen diesen Arbeitsbereich.<br />
Geotechnik<br />
Die Geotechnik befasst sich mit allen Fragen, die mit der Nutzung von Boden <strong>und</strong> Fels als Baugr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Baustoff zusammenhängen. Es k<strong>an</strong>n zwischen allgemeiner Geotechnik (Bodenmech<strong>an</strong>ik,<br />
Felsmech<strong>an</strong>ik) <strong>und</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dter Geotechnik (Gr<strong>und</strong>bau, Tunnelbau, Geotechnischer Umweltschutz<br />
etc.) unterschieden werden. Zu den klassischen geotechnischen Aufgabenfeldern wie z. B.<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Technik von Baugründungen, Stützmauern oder Tunneln, Bestimmung von Bodenarten<br />
<strong>und</strong> Bodenkennwerten, Ermittlung von Wirkungen des Gr<strong>und</strong>wassers, Untersuchung von<br />
Festigkeit <strong>und</strong> Setzungsverhalten des Bodens sind in den letzten Jahren neue Aufgaben im Bereich<br />
Umwelttechnik, Deponiebau, S<strong>an</strong>ierung von Altlasten <strong>und</strong> Erhalt von historischen Bauwerken<br />
HIS GmbH <strong>Bauwesen</strong> <strong>an</strong> <strong>Universitäten</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachhochschulen</strong>