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HANSA 03-2018

Propeller Performance | Koalitionsvertrag | Jubiläum ZVDS | Robotik im Hafen | Ballastwasser Survey 2018 | Finanz- und Schifffahrtsstandort Nordamerika | Zeaborn & Rickmers

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Schifffahrt | Shipping<br />

Mehr Marktmacht als je zuvor<br />

Mit der Übernahme von Hamburg Süd hat Mærsk die Spitzenposition weiter ausgebaut.<br />

Die deutsche Reederei soll die Lücke füllen, die nach der Trennung von der Öl- und<br />

Tankersparte entsteht und den Umbau zu einem Containerlogistik-Konzern stützen<br />

Über Jahrzehnte waren die Geschäftszahlen<br />

bei Hamburg Süd ein<br />

wohl behütetes Geheimnis, so wollte es<br />

die Oetker-Gruppe. Gewinne, Margen,<br />

Wertberichtigungen – alles blieb in den<br />

Büchern und vor den Augen der Öffentlichkeit<br />

verschlossen. Mit der Übernahme<br />

durch Mærsk, den börsennotierten<br />

Branchenprimus, hat sich das geändert.<br />

Arnt Vespermann, neuer CEO der Konzerntochter<br />

Hamburg Süd, war es nun bei<br />

den Capital Market Days von Mærsk in<br />

Kopenhagen vorbehalten, die neue Offenheit<br />

zu demonstrieren.<br />

Die Zahlen zeigen zweierlei: Zum einen<br />

hat sich Hamburg Süd in den vergangenen<br />

Krisenjahren achtbar geschlagen.<br />

Der Konzernumsatz konnte in den<br />

vergangenen fünf Jahren annähernd<br />

stabil gehalten werden und lag 2017 bei<br />

5,4 Mrd. $. Dies entspricht einem Rückgang<br />

von rund 93 Mio. $ seit 2013.<br />

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern<br />

(EBIT) aber ist dramatisch –<br />

in Mio $ 2013 2014 2015 2016 2017<br />

Revenue 5.509 5.365 5.408 5.021 5.416<br />

EBITDA 734 589 493 361 554<br />

EBIT 455 279 49 -84 80<br />

EBIT-margin 8,3% 5,2% 0,9% -1,7% 1,5%<br />

NOPAT 408 238 2 -117 51<br />

Revenue per<br />

FFE (US-$)<br />

3.339 3.180 2.638 2.285 2.312<br />

wie bei allen anderen Linienreedereien<br />

auch – zurückgegangen<br />

(2016: -84 Mio. $) und hat<br />

erst im vergangenen Jahr mit<br />

80 Mio. $ wieder ins Plus gedreht.<br />

Entsprechend sank auch<br />

die Gewinnmarge (EBIT-margin)<br />

bis auf -1,7% (2016). Die<br />

Einnahmen je FEU (40-Fuß-<br />

Container) sanken von durchschnittlich<br />

3.339 $ vor fünf Jahren auf zuletzt<br />

2.312 $.<br />

Als »fairen« Preis bezeichnet Mærsk-<br />

CEO Soren Skou dennoch die 4,4 Mrd.<br />

$, die für die Übernahme von Hamburg<br />

Süd fällig waren. Denn so haben die Dänen<br />

ihren Marktanteil in der weltweiten<br />

Containerschifffahrt um 2,9% auf 20%<br />

ausbauen können, in einzelnen Fahrtgebieten<br />

bringt die neue Konzerntochter<br />

als ausgewiesener Südamerika-Spezialist<br />

(67% der Kapazität) einen kräftigen<br />

Schub nach vorn: Hier liegt der Marktanteil<br />

künftig sogar bei 35%.<br />

Skou verweist darauf, dass COSCO<br />

für OOCL und einen Zuwachs von 3,2%<br />

Marktanteil insgesamt 8,2 Mrd. $ zahlen<br />

werden. Dazu kommen erhebliche Einspareffekte,<br />

die sich Mærsk erhofft. In<br />

diesem Jahr sind es 120 Mio. $, die Integrationskosten<br />

von 100 Mio. $ entgegenstehen.<br />

2019 sollen es dann netto 250 bis<br />

300 Mio. $ Ersparnis sein – durch operative<br />

Effekte auf Unternehmensebene und<br />

im Liniennetz oder eine Steigerung der<br />

Terminalausnutzung bei der Unternehmensschwester<br />

APM Terminals. Denn<br />

während Mærsk 34% der Ladung bei<br />

APM umschlägt, waren es bei Hamburg<br />

Süd bislang nur 5%.<br />

A.P. Møller-Mærsk will den im vergangenen<br />

Jahr eingeleiteten Transformationsprozess<br />

zu einem integrierten<br />

Container-Logistik-Konzern in den<br />

kommenden drei bis fünf Jahren abschließen.<br />

Dazu gehört die Trennung von<br />

Mærsk Oil (an Total) und Mærsk Tankers<br />

(an APM Holding), Mærsk Drilling<br />

(Marktwert 4,7 Mrd. $) und Mærsk Supply<br />

Service (600 Mio. $) sollen bis Ende<br />

<strong>2018</strong> folgen. Der Ausbau der Linienschifffahrt<br />

mit Hamburg Süd und eine verbesserte<br />

Vernetzung mit den Schwesterunternehmen<br />

APM Terminals (Häfen) und<br />

Damco (Logistik) sollen die Lücke füllen.<br />

Unklar ist vor diesem Hintergrund die<br />

Zukunft der rund 50 Bulker<br />

und Tanker, die unter der<br />

Flagge von Rudolf A. Oetker<br />

(RAO), Aliança Bulk<br />

und Furness Withy betrieben<br />

werden und ebenfalls<br />

von Mærsk übernommen<br />

wurden. Man suche nach einer<br />

Lösung, ließ Konzerchef<br />

Skou in Kopenhagen vorerst<br />

noch alles offen.KF<br />

Grafik: Mærsk<br />

Grafiken: Mærsk<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 3 33

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