HANSA 03-2018
Propeller Performance | Koalitionsvertrag | Jubiläum ZVDS | Robotik im Hafen | Ballastwasser Survey 2018 | Finanz- und Schifffahrtsstandort Nordamerika | Zeaborn & Rickmers
Propeller Performance | Koalitionsvertrag | Jubiläum ZVDS | Robotik im Hafen | Ballastwasser Survey 2018 | Finanz- und Schifffahrtsstandort Nordamerika | Zeaborn & Rickmers
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Häfen | Ports<br />
Die neu entwickelten Robotor sollen mobil sein – und flexibler als herkömmliche Geräte<br />
Foto: BLG<br />
liegen die Entwicklung und der Betrieb<br />
des »Digital Twin«.<br />
Eine weitere Herausforderung in dem<br />
Projekt ist die Analyse des Containerinhaltes.<br />
Projektpartner Framos ist Spezialist<br />
der industriellen Bildverarbeitung<br />
und entwickelt Methoden für die Klassifizierung<br />
der Packszenarien und Analyse<br />
des Containerinhaltes. »Die Objekterkennung<br />
basiert auf 2D-/3D-Bilddaten.<br />
Sie verwendet modernste Methoden der<br />
Bildverarbeitung und kombiniert diese<br />
mit maschinellem Lernen«, erklärt Entwicklungsleiter<br />
Simon Che’Rose. So könne<br />
das System unter anderem erkennen,<br />
ob ein Container vollautomatisch durch<br />
den Roboter entladen werden kann oder<br />
ob darin besondere Situationen herrschen,<br />
die eine manuell vom Leitstand gesteuerte<br />
Bedienung des Roboters erfordert. Zudem<br />
würden Lage und Orientierung des<br />
Inhaltes zur Planung des Entladevorgangs<br />
analysiert.<br />
Wolf Lampe, Leiter für Nachhaltigkeit<br />
und neue Technologien bei der BLG, erklärt:<br />
»In unserem Projekt beschäftigen<br />
wir uns primär mit Kartonagen, die Konsumgüter<br />
oder Textilien enthalten und<br />
mehr oder weniger ordentlich übereinander<br />
gestapelt sind. Die Kartons haben<br />
unterschiedliche Größen, Gewichte und<br />
Ausrichtungen. Zusätzlich können sie<br />
verschoben, verdreht oder gekippt sein.<br />
Dadurch entsteht eine hohe Vielfältigkeit<br />
an möglichen Packszenarien, die eine automatische<br />
Entladung in der Vergangenheit<br />
erschwert hat.«<br />
Lampe geht davon aus, dass der Roboter<br />
für andere Güter, beispielsweise Fässer<br />
oder Säcke, angepasst beziehungsweise<br />
weiterentwickelt werden kann.<br />
Paletten und Mischladungen erfordern<br />
andere Automatisierungslösungen. Ladungssicherungseinrichtungen<br />
müssen<br />
weiterhin im Vorfeld durch einen Mitarbeiter<br />
entfernt werden, allerdings können<br />
Kartons in der Regel raumfüllend gestaut<br />
werden. Künftig seien aber auch automatisch<br />
handhabbare Ladungssicherungssysteme<br />
denkbar, so Lampe.<br />
Er schätzt, dass die BLG Handelslogistik<br />
ungefähr die Hälfte der Waren<br />
als nicht-palettisierte Kartonagen<br />
in Containern erreicht. Ladung auf Paletten<br />
werde mit Staplern entladen, typische<br />
LCL-Container würden manuell<br />
mit Staplerunterstützung entleert, hier<br />
sei der Aufwand einer Automatisierung<br />
am Höchsten.<br />
»Der im Projekt entstehende Prototyp<br />
wird schon 2019 zeigen, wie eine verlässliche<br />
Zusammenarbeit von Mensch und<br />
Maschine in der Versorgungskette aussehen<br />
kann«, sagt Lampe. Das Bundesverkehrsministerium<br />
fördert das dreijährige<br />
Vorhaben im Rahmen des Programms<br />
für Innovative Hafentechnologien (IHA-<br />
TEC) mit 2,2 Mio. €. Der Gesamtumfang<br />
beträgt 3,16 Mio. €. Begleitet wird das<br />
Projekt vom Projektträger TÜV Rheinland,<br />
Verbundkoordinator ist BLG Handelslogistik.<br />
fs<br />
Abstract: Robot co-worker lends a hand<br />
While the container logistics process is getting increasingly automated, the unloading<br />
of shipping containers remains a manual task. A significant share is being unloaded<br />
in seaports. To improve working conditions and handling process efficiency, a new<br />
kind of robot is being developed in Bremen. The robot will be able to identify packing<br />
scenarios and to indepently unload certain cargo, e.g. carton boxes. The mobile<br />
system will also be deployable at different locations without significant adaptations.<br />
Further information: redaktion@hansa-online.de<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 3 85