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HANSA 03-2018

Propeller Performance | Koalitionsvertrag | Jubiläum ZVDS | Robotik im Hafen | Ballastwasser Survey 2018 | Finanz- und Schifffahrtsstandort Nordamerika | Zeaborn & Rickmers

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Häfen | Ports<br />

Abstract: Antwerp searches for space<br />

The positive development at the port of Antwerp continues. The fifth consecutive annual<br />

growth in throughput – 10.5 mill. TEU in 2017 resulting in a 4.3% growth – has<br />

been announced while new opportunities for expansion are on the agenda. According<br />

to Antwerp Port Authority CEO Jacques Vandermeiren, Antwerp will reach its capacity<br />

limit in 2021. With additional terminals, the annual container turnover would increase<br />

by up to 6.6 mill. TEUs he says. Furthermore Vandermeiren gives insights into<br />

his expansion plans, including rail connection, hinterland and investments in foreign<br />

port facilities.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Foto: Port of Antwerp<br />

niger als 2016. Ausschlaggebend ist die<br />

zurückgehende Bedeutung der Kohle.<br />

Deshalb will man sich an der Schelde auf<br />

andere Sektoren wie Container und Flüssiggüter<br />

konzentrieren. Im Fokus ist aber<br />

auch weiterhin Breakbulk. Hier stieg der<br />

Umschlag gegenüber 2016 um 6,6% auf<br />

15,3 Mio.t. Während der konventionelle<br />

Breakbulkumschlag um 4,8% kletterte,<br />

verbesserte sich die RoRo-Bilanz gar<br />

um 10,5%.<br />

Frei von Problemen ist das Laden und<br />

Löschen von Breakbulk nach Auskunft<br />

der Belgier trotz der Steigerung aber<br />

nicht. Es gebe Schwierigkeiten mit den<br />

Schichten. Schiffe seien verpflichtet, immer<br />

eine komplette Schicht zu buchen,<br />

die aus sieben Personen besteht. Dies sei<br />

auch dann der Fall, wenn nicht alle<br />

Personen benötigt würden. Dadurch<br />

entstünden jedoch erhöhte<br />

Kosten für die Reeder. Mit dem<br />

Problem beschäftigen sich aktuell<br />

die Regierung von Flandern<br />

sowie die EU. Der Antwerpener<br />

Hafen rechnet aber damit, dass<br />

er selbst demnächst von beiden<br />

Organen beauftragt wird, für<br />

eine Besserung zu sorgen.<br />

Derweil ist Port of Antwerp<br />

weiter auf der Suche nach einem<br />

Investor für eine 88 ha große Fläche<br />

im Churchilldok. Interessierte<br />

Unternehmen können bis August<br />

dieses Jahres ihre Projektvorschläge<br />

einreichen. Es handelt sich um das<br />

Gelände, das ehemals von General Motors<br />

genutzt wurde. Mit dem Abriss der<br />

vorhandenen Gebäude soll im Herbst<br />

begonnen werden, die Arbeiten sollen<br />

etwa ein Jahr andauern. Im Churchilldok<br />

ist darüber hinaus noch eine weitere<br />

27 ha große Fläche zu haben. Auch hierfür<br />

werden Projektvorschläge angenommen.<br />

Dem Hafen wäre es am liebsten,<br />

wenn sich dort Produzierendes Gewerbe<br />

niederlassen würde, bzw. ein großer<br />

Verlader.<br />

Eisenbahntransporte ausweiten<br />

Aktuell liegt der Anteil der Binnenschifffahrt<br />

am Modal Split in Antwerpen<br />

bei 37%, im Containerverkehr sind<br />

es 38%. Am Bedeutendsten in Belgiens<br />

größtem Hafen ist nach wie vor der Lkw<br />

mit 52% bzw. 56%. Die Bahn hat indes<br />

einen vergleichsweise geringen Anteil<br />

von 8% bzw. 6%.<br />

Vandermeiren ist bestrebt, das zu ändern<br />

und die Bahntransporte deutlich<br />

auszuweiten. Als Vorbild nennt er den<br />

Hamburger Hafen. Er strebt ein ähnliches<br />

Model auch im zweitgrößten europäischen<br />

Hafen an. Erste Gespräche mit<br />

Infrabel, dem Manager und Betreiber<br />

des belgischen Eisenbahnnetzes, will er<br />

im ersten Quartal dieses Jahres führen.<br />

Wenn es gelänge, Besitzer des Schienennetzes<br />

im Hafen zu werden, ließe sich die<br />

Effektivität steigern, so Vandermeiren,<br />

denn dann könnten eine Vielzahl von Bewegungen<br />

in kurzer Zeit stattfinden. Darüber<br />

hinaus ist für den Hafen auch eine<br />

zuverlässige Eisenbahnverbindung zum<br />

Rhein ein wichtiger Faktor.<br />

Beratungen über Verbesserungen bei<br />

den Binnenschiffsabläufen will der CEO<br />

derweil in diesem Monat aufnehmen,<br />

denn noch immer kommt es zu Verzögerungen<br />

bei der Abfertigung. Ziel sei es,<br />

die Kapazitäten an zentralen Plätzen im<br />

und außerhalb des Hafens zu bündeln,<br />

um so eine höhere Effektivität bei den<br />

Transporten zu erzielen. Die Verantwortung<br />

für die zeitlichen Verzögerungen bei<br />

der Abfertigung der Binnenschiffe sieht<br />

er indes in erster Linie bei den Terminals<br />

selbst. Die Initiative müsse daher von den<br />

Betreibern der Hafenanlagen ausgehen,<br />

man selbst könne aber bei der Umsetzung<br />

unterstützen.<br />

Antwerpen blickt ins Ausland<br />

Neben dem eigenen Hafen nimmt Antwerpen<br />

auch zunehmend das Ausland<br />

in den Blick für Investitionen. Nach einem<br />

Investment in Duqm, Oman, wurden<br />

10Mio. € in Porto do Açu, Brasilien,<br />

gesteckt. Die Idee sei es, den Hafen<br />

gemeinsam mit privaten Investoren diversifizierter<br />

aufzustellen, so Vandermeiren.<br />

Ferner hat Antwerpen im vergangenen<br />

Jahr das Management des westafrikanischen<br />

Hafens Cotonou übernommen.<br />

In den kommenden Jahren könnte<br />

auch Indien in den Fokus der Belgier rücken.<br />

Auch hier könnte sich Antwerpens<br />

Hafenchef vorstellen, in den kommenden<br />

Jahren zu investieren.<br />

M<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 3 87

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