Brand Communities und ihr Potential für den ... - plantener.org
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Intro<br />
12l 1. Intro<br />
Der erste Eindruck ist oft der entschei<strong>den</strong>de. Nicht zuletzt aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Etablierung<br />
<strong>und</strong> die Pflege einer Marke im Internet eine besondere Herausforderung <strong>für</strong> ein Unternehmen.<br />
Die wesentliche Aufgabe einer Marke besteht darin, <strong>den</strong> Kommunikationsprozess zwischen einem<br />
Unternehmen <strong>und</strong> seinen K<strong>und</strong>en zu unterstützen <strong>und</strong> das abstrahierte Abbild der Persönlichkeit<br />
eines Unternehmens widerzuspiegeln. Eine Marke ist also die versinnbildlichte, emotionale <strong>und</strong><br />
kulturelle Darstellung dessen, was der Betrachter mit einem Unternehmen <strong>und</strong> seinen Produkten<br />
verbindet bzw. verbin<strong>den</strong> soll.<br />
Folglich geht es bei der erfolgreichen Darstellung einer Marke nicht nur um Wortmarke <strong>und</strong><br />
Logo, sondern vor allem darum, die Persönlichkeit eines Unternehmens mit Leben zu füllen. Dies<br />
gilt insbesondere, seitdem sich das Internet in weiten Kreisen der Bevölkerung als Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsmedium etabliert hat <strong>und</strong> der Erstkontakt vieler K<strong>und</strong>en mit Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Produkten über das Internet zustande kommt. Viele dieser K<strong>und</strong>en haben sich das Internet als<br />
gemeinsame Plattform zur Interaktion sowohl mit dem Unternehmen, als auch mit anderen<br />
K<strong>und</strong>en zu Eigen gemacht. Anhänger einer Marke nutzen die Möglichkeiten des Internets, um sich<br />
in so genannten <strong>Brand</strong> <strong>Communities</strong> oder Markengemeinschaften zusammenzuschließen <strong>und</strong><br />
auszutauschen.<br />
Die Mitgliedschaft in solchen Gemeinschaften hat sich zu einem Massenphänomen entwickelt.<br />
Im Jahr 2000 wurde <strong>ihr</strong>e Mitgliederzahl weltweit auf 40 Millionen geschätzt (vgl. Kap. 3, 40) -<br />
Ten<strong>den</strong>z steigend. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich, dass Unternehmen diesen<br />
Trend nutzen, um <strong>Communities</strong> ganz gezielt als Marketinginstrument einzusetzen. Dabei geht es<br />
in erster Linie um <strong>den</strong> systematischen Aufbau <strong>und</strong> die Förderung von Markenloyalität, um <strong>den</strong><br />
K<strong>und</strong>en langfristig an das Unternehmen bzw. die Marke zu bin<strong>den</strong>.<br />
Durch die interaktiven Möglichkeiten des Internets hat sich die Markenführung verändert. Wurde<br />
die Kommunikation früher vornehmlich durch das Unternehmen gesteuert, so entstehen Marken<br />
bei einigen innovativen Unternehmen bereits in Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> K<strong>und</strong>en. Dieser<br />
Kontrollverlust beinhaltet auf der einen Seite gewisse Risiken, andererseits aber auch große<br />
Chancen <strong>für</strong> ein Unternehmen. Denn über die Beteiligung der treuesten K<strong>und</strong>en in einer <strong>Brand</strong><br />
Community wird die Marke mit Leben gefüllt.<br />
Obwohl diese Markengemeinschaften <strong>für</strong> viele innovative Unternehmen heute kein neues<br />
Phänomen mehr darstellen, haben doch weniger als ein Prozent aller Unternehmen eine klar<br />
i<strong>den</strong>tifizierte Strategie im Umgang mit <strong>Brand</strong> <strong>Communities</strong>. Laut einer Schätzung von Lindstrom<br />
(2002) soll sich dies allerdings radikal ändern, <strong>und</strong> so erwartet er, dass binnen fünf Jahren vierzig<br />
Prozent aller großen Markenunternehmen eine <strong>Brand</strong> Community-Strategie in <strong>ihr</strong>en<br />
Marketingplan integriert haben wer<strong>den</strong>. Vor allem bei Produkten mit hohem emotionalen Bezug -<br />
wie beispielsweise einem Festival – stellt eine <strong>Brand</strong> Community ein interessantes<br />
Vermarktungsinstrument dar.