Brand Communities und ihr Potential für den ... - plantener.org
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Strategieentwicklung _Umsetzung<br />
l L141<br />
Die entwickelte Strategieempfehlung beschränkt sich jedoch nicht nur auf <strong>den</strong> Umgang mit der<br />
Online-Community, sondern sollte als integraler Bestandteil der Gesamtvermarktungsstrategie<br />
des Festivals angesehen wer<strong>den</strong>. Sicherlich bildet die Community <strong>den</strong> Mittelpunkt der<br />
strategischen Überlegungen. Da die Community aber auch gleichzeitig die treusten K<strong>und</strong>en<br />
repräsentiert, ist es nahe liegend, dass alle Beteiligten von <strong>den</strong> angesprochenen Maßnahmen<br />
profitieren wer<strong>den</strong>. Eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch nur über eine enge Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten, vom Veranstalter über die Betreiber bis hin zu <strong>den</strong> Mitgliedern der Community,<br />
möglich. Dazu sollten die individuellen Interessen der Beteiligten in <strong>den</strong> Hintergr<strong>und</strong>, <strong>und</strong> das<br />
gemeinsame Ziel „ein erfolgreiches Festivals“ in <strong>den</strong> Vordergr<strong>und</strong> gerückt wer<strong>den</strong>.<br />
Aus Sicht des Veranstalters birgt eine solche V<strong>org</strong>ehensweise neben <strong>den</strong> zahlreichen<br />
Chancen natürlich auch gewisse Risiken. Im Hinblick auf die knappen personellen Ressourcen<br />
des Unternehmens erscheint es daher sinnvoll, die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen wie<br />
beschrieben schrittweise anzugehen. Da sich viele der Maßnahmen - wie die nebenstehende<br />
Abbildung (vgl. Abb. 05, 140) verdeutlicht – gegenseitig bedingen bzw. bedienen bedeutet eine<br />
schrittweise V<strong>org</strong>ehensweise auch ein Verlust an Effizienz. In diesem Zusammenhang dürfen<br />
auch die mit der Umsetzung verb<strong>und</strong>enen Kosten nicht unterschätzt wer<strong>den</strong>. Viele der<br />
v<strong>org</strong>eschlagenen Maßnahmen sind mit Investitionen personeller oder finanzieller Art verb<strong>und</strong>en.<br />
Auch unter Berücksichtigung der relevanten Erfolgsfaktoren lässt sich nicht mit Sicherheit<br />
sagen, ob sich die gewünschten Effekte auch tatsächlich einstellen. Eine Community stellt ein<br />
komplexes Gebilde dar <strong>und</strong> bedarf sowohl im technischen, inhaltlichen <strong>und</strong> vor allem sozialen<br />
Sinne einen enormen Pflegeaufwand dar, der nicht unterschätzt wer<strong>den</strong> darf. Menschen<br />
verändern sich <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>e Ansichten. Diese Veränderungen müssen bei einer möglichen<br />
Umsetzung durch <strong>den</strong> Veranstalter berücksichtigt wer<strong>den</strong>, was die Planbarkeit einer solchen<br />
Strategieempfehlung natürlich beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass sich viele der möglichen<br />
Vorteile (vgl. Kap. 3.5, 71) einer Community nur schwer messen lassen <strong>und</strong> sich erst durch eine<br />
langfristige Zusammenarbeit auszahlen.<br />
Trotz der möglichen Risiken darf nicht vergessen wer<strong>den</strong>, dass der Veranstalter in gewisser<br />
Hinsicht unter Zugzwang steht. Es kann auf längere Sicht nicht in seinem Interesse sein, seine<br />
treusten K<strong>und</strong>en zu verärgern oder zu missachten.<br />
Bis heute besitzt kein anderes Festival in Deutschland eine so große <strong>und</strong> aktive Community<br />
wie das Festival Rock am Ring. Die Analyse der aktuellen Vermarktungsstrategien (vgl. Kap. 2.4,<br />
32) vor allem im europäischen Ausland hat jedoch gezeigt, dass andere Veranstalter das<br />
<strong>Potential</strong> durchaus erkannt haben <strong>und</strong> - wie beispielsweise das Roskilde-Festival in Dänemark -<br />
konsequent auf einen community-basierten Marketingansatz setzen. Es besteht also in gewisser<br />
Hinsicht ein „First-Mover-Advantage“, <strong>den</strong> es zu nutzen gilt, bevor die Konkurrenz die Chancen<br />
erkennt. Und sie wird es tun, dessen sind wir uns sicher.