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Brand Communities und ihr Potential für den ... - plantener.org

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<strong>Brand</strong> <strong>Communities</strong> _Strategische Optionen aus Unternehmenssicht _Eine eigene Community aufbauen<br />

Dabei sollte beachtet wer<strong>den</strong>, dass eine Community als eine Art Katalysator fungiert, der sowohl<br />

positive, als auch negative Aspekte einer Marke oder eines Produkts deutlich <strong>und</strong> sichtbar macht<br />

(vgl. Geissler 2001, 108).<br />

Entschließt sich ein Unternehmen zum Aufbau einer eigenen Community, stellt sich die Frage<br />

nach <strong>den</strong> möglichen Ansätzen. Besteht bereits eine privat initiierte Community - wie im Fall des<br />

Festivals Rock am Ring - könnte ein Unternehmen <strong>den</strong>noch eine eigene Community aufbauen,<br />

um eine höhere Kontrolle über das Geschehen zu erhalten. Ob eine Community künstlich<br />

aufgebaut wer<strong>den</strong> kann, wird von Algesheimer bezweifelt (2004, 24). Er begründet dies mit dem<br />

soziologischen Unterschied zwischen Gruppen <strong>und</strong> Organisationen. Gruppen unterschei<strong>den</strong> sich<br />

von Organisationen durch <strong>den</strong> persönlichen Kontakt der Mitglieder. Organisationen entstehen<br />

durch formale Regeln <strong>und</strong> haben eine große Zahl von Mitgliedern, die sich nur teilweise<br />

persönlich kennen. Sie entstehen also durch die Akzeptanz formaler Rahmenbedingungen,<br />

wogegen Gemeinschaften auf persönlichen Bekanntschaften zu anderen Mitgliedern beruhen.<br />

Organisationen sind also eher nutzenorientiert (vgl. Kap. 3.1.1, 41). Das bedeutet, dass es<br />

innerhalb eines Unternehmens oder eines professionellen Netzwerkes durchaus möglich ist,<br />

<strong>Communities</strong> aufzubauen, wenn sie ein klares Ziel wie z.B. dem Wissensaustausch zu bestimmten<br />

Themen verfolgen. Auch Supportforen, die <strong>den</strong> Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich über<br />

Probleme auszutauschen, können ohne weiteres vom Unternehmen selbst zur Verfügung gestellt<br />

wer<strong>den</strong>, da sie ebenfalls ein klares Ziel verfolgen. <strong>Brand</strong> <strong>Communities</strong> auf der anderen Seite sind<br />

viel komplexer, da sie gleichzeitig mehrere unterschiedliche Ziele verfolgen. Dabei spielen soziale<br />

Faktoren wie die gegenseitige Unterstützung, Fre<strong>und</strong>schaft, Gemeinsamkeiten der Mitglieder <strong>und</strong><br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl eine wichtige Rolle die nur schwer „künstlich“ hergestellt<br />

wer<strong>den</strong> können.<br />

Betrachtet man <strong>den</strong> Entstehungsprozess, sowie die soziale Struktur von <strong>Communities</strong>, so stellt<br />

man fest, dass sie sich zumeist aus einer kleinen Gruppe von Lead Usern entwickeln, die durch <strong>ihr</strong><br />

Engagement <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>e Aktivität <strong>für</strong> ein funktionierendes „Gemeinwesen“ s<strong>org</strong>en (vgl. Geissler<br />

2001, 106). Steht ein Unternehmen also vor der Gründung einer Community, so bedarf es der<br />

I<strong>den</strong>tifikation <strong>und</strong> der Unterstützung dieser Lead User, um der Community Leben einzuhauchen<br />

(vgl. Kap. 3.2.1, 51). Dabei hängt es wiederum stark vom jeweiligen Produkt oder der jeweiligen<br />

Marke ab, ob das Unternehmen Mitglieder rekrutieren kann, die bereit sind auf <strong>ihr</strong>e<br />

Unabhängigkeit zu verzichten.

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