Paul Dräger zu:* Homer, Ilias. Übertragen von Raoul Schrott ...
Paul Dräger zu:* Homer, Ilias. Übertragen von Raoul Schrott ...
Paul Dräger zu:* Homer, Ilias. Übertragen von Raoul Schrott ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Paul</strong> <strong>Dräger</strong> <strong>zu</strong>:<br />
wie zwei dohlen streitet, bloß wegen ein paar sterblicher -<br />
(575) und alles in einen ehekrieg ausartet daß einem beim<br />
essen<br />
der appetit vergeht vor dem, was da jetzt in der luft liegt ...<br />
der mutter werde ich gut <strong>zu</strong>reden - sie weiß es ja am besten<br />
daß sie <strong>zu</strong> unsrem vater nett sein muß, damit er nicht wieder<br />
in seine schimpfereien ausbricht und uns dieses fest verdirbt.<br />
(580) denn hat ers wirklich drauf angelegt, unser blitzeschleuderer<br />
haut er uns <strong>von</strong> unseren hockern - der ist ja weit stärker als<br />
wir.<br />
nein - sei lieber nett <strong>zu</strong> ihm und schmier ihm honig ums<br />
maul:<br />
du wirst sehen, bald ist er wieder unser grundgütiger alter<br />
zeus!<br />
sagte es, stand auf, reichte ihr einen schönen becher mit zwei<br />
henkeln<br />
(585) und redete dann weiter ganz besänftigend auf seine mutter<br />
hera ein:“<br />
(5) Kleinschreibung/rudimentäre Interpunktion:<br />
Zunächst <strong>zu</strong>m Äußeren, das hier exemplarisch kenntlicher wird als<br />
oben S. 13 im Proömium (1,1-10). Nicht nur ein Verstoß gegen jede<br />
deutsche Rechtschreibung, auch pädagogisch-didaktisch, d.h. mit Blick<br />
auf Schüler und Studenten als erwünschtes und sicher angestrebtes<br />
Zielpublikum, sondern grundsätzlich für das Verständnis gerade<strong>zu</strong> katastrophal<br />
ist die Marotte ‚durchgängige Kleinschreibung’, negativ verstärkt<br />
durch die nur rudimentär vorhandene Interpunktion. Der erste<br />
Grund für die Kleinschreibung ist wohl biographisch bedingt, d.h.<br />
durch <strong>Schrott</strong>s Schulbesuch in Tunesien, mit den Unterrichtssprachen<br />
Französisch und Arabisch. 44 Wenn <strong>Schrott</strong> aber als sich selbst so nennender<br />
Dichter (Lyriker) und Schriftsteller (Romancier) dieser Manie<br />
frönt, mag das mit seiner – gleichfalls biographisch bedingten – Vorliebe<br />
„ich glaubs einfach nicht!“: 15,286 „was sagt man da<strong>zu</strong>! ich glaube es einfach nicht“;<br />
16,745 „schau schau!“; 20,293 „eijeijei!“; 344 „ja gibts denn das?“; 21,54 „na, wen haben<br />
wir denn da?“; 229 „schande über dich“; 420 „bist du blind?“; 22,373 „da schau<br />
her!“; 23,103 „ach!“; mitunter wird es gar nicht wiedergegeben, z.B. 22,297). Analoges<br />
gilt auch für δαιµ�νιος (1,561; 6,326; 486; 521; 13,810; 24,194).<br />
44 Vgl. das Interview <strong>Schrott</strong>s mit dem Bayerischen Rundfunk (http://bronline.de/alpha/forum/vor0603/20060313.shtml),<br />
über seine Schulzeit in Zürich:<br />
„Dort bin ich kurz in die Schule gegangen“; in Tunis: „Lesen und schreiben gelernt<br />
habe ich quasi zweigeteilt: vormittags Französisch und nachmittags Arabisch“ (S. 2); s.<br />
auch Anm. 46.<br />
24