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Paul Dräger zu:* Homer, Ilias. Übertragen von Raoul Schrott ...

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<strong>Raoul</strong> <strong>Schrott</strong>: <strong>Homer</strong>, <strong>Ilias</strong> und <strong>Homer</strong>s Heimat<br />

herausschlugen mit Äxten, neugeschliffenen, auf dass sie ein<br />

Schiffsbalken sei:<br />

So lag er vor den Pferden und dem Wagen hingestreckt,<br />

brüllend, in den Staub verkrallt, den blutigen.’<br />

13,389-393 in <strong>Schrott</strong>s ‚Übertragung’ (Kursivierungen des Rez.):<br />

„asios kippte um wie eine eiche, weißpappel oder hohe kiefer<br />

die die zimmermänner am berg mit scharfen beilen füllen [lies:<br />

fällen]<br />

um aus dem stamm dann schiffsbalken heraus<strong>zu</strong>arbeiten -<br />

so röchelte er vor dem wagen und seinen schönen pferden<br />

sein leben aus, beide hände in den blutigen staub gekrallt.“<br />

16,482-486 in <strong>Schrott</strong>s ‚Übertragung’:<br />

„und sarpedón krachte um wie eine pappel, eine eiche<br />

oder hohe fichte, die zimmerleute mit scharfen äxten<br />

am berg umhauen um schiffsbohlen draus <strong>zu</strong> machen:<br />

so fiel sarpedón vor seinem wagen der länge nach hin<br />

seine finger in den blutroten staub gekrallt – röchelnd“.<br />

Über die (wie auch bei Hampe) Unterschiedlichkeit der ‚Übertragung’<br />

trotz der im Original identischen Semantik, Stilistik und Syntax der<br />

beiden Stellen sehen wir jetzt hinweg, obwohl <strong>Schrott</strong> die „Wiederholung<br />

wortwörtlich identer Passagen“ (S. XXIII) kennt. Wir konzentrieren<br />

uns aus interdisziplinär-didaktischen Gründen auf das Sachliche,<br />

in diesem Fall Naturwissenschaftliche (Botanische) 65 ; ist doch als Konsequenz<br />

einer verfehlten, sich dem Diktat <strong>von</strong> PISA-Studien und ähnlichem<br />

Unsinn unterwerfenden Bildungspolitik die Biologie in der Ober-<br />

65 Zurückgehend auf Bernhard Herzhoff, dessen einschlägige Arbeiten (zitiert als Lotos,<br />

Phegos, Mohn, Kymindis, Flußkatalog, Rez. Theophrast) hier der Praktikabilität<br />

halber <strong>zu</strong>sammen und chronologisch aufgeführt seien: Lotos. Botanische Beobachtungen<br />

<strong>zu</strong> einem homerischen Pflanzennamen, Hermes 112, 1984, S. 257-271; ΦΗΓΟΣ.<br />

Zur Identifikation eines umstrittenen Baumnamens, Hermes 118, 1990, S. 257-272;<br />

385-404; Kriegerhaupt und Mohnblume – Ein verkanntes <strong>Homer</strong>gleichnis (Θ 306-<br />

308), Hermes 122, 1994, S. 385-403; <strong>Homer</strong>s Vogel Kymindis, Hermes 128, 2000, S.<br />

275-294; Der Flußkatalog der <strong>Ilias</strong> (M 20-23) – ältestes literarisches Beispiel geometrischer<br />

Raumerfassung? In: Antike Naturwissenschaften und ihre Rezeption 18, 2008,<br />

S. 101-138. Da<strong>zu</strong> Rez. <strong>zu</strong>: Théophraste, Recherches sur les plantes. Texte établi et traduit<br />

par Suzanne Amigues, Bd. 1 und 2, Paris 1988, 1989, Gnomon 63, 1991, S. 293-<br />

300; Band 3, Paris 1993, Gnomon 69, 1997, S. 101-106; DNP-Artikel ‚Eiche, Esche,<br />

Hyakinthos (2), Krokus, Lotos, Mohn, Tanne’. – Zusammenfassung: Mohn S. 399; Weiteres<br />

s. unten S. 67f.<br />

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