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WIKO 2023 – Das Wirtschaftsmagazin für Eichstätt

Der Wirtschaftskompass Eichstätt stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Eichstätt stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

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Alles (noch) gut gefüllt - der Blick in einen regionalen Wasserspeicher.<br />

terung des guten Zustandes beitragen<br />

könnten, gefordert, ihre Immissionen<br />

so weit zu reduzieren, dass der Zustand<br />

des Grundwassers gut ist oder bleibt.“<br />

Die Wassermenge des Bodensees<br />

ist verschwunden, sagt die Nasa<br />

Rein quantitativ sind die Vorräte nirgendwo<br />

unerschöpflich, auch nicht<br />

im wasserreichen Landkreis <strong>Eichstätt</strong>.<br />

Wie dramatisch ist aber die Lage<br />

bundesweit? Forscher von Nasa und<br />

DLR sammeln mithilfe von Satelliten<br />

Daten über die sich stetig verändernde<br />

Schwerkraft der Erde und daraus ablesbare<br />

Veränderungen bei den Wasservorräten.<br />

Demnach hat Deutschland<br />

seit 2000 so viel Wasservorräte<br />

verloren wie kein vergleichbares Land,<br />

insgesamt in etwa die Menge des kompletten<br />

Bodensees. Andere Forscher<br />

beziffern den Verlust etwas niedriger,<br />

doch dass die Speicher sich in einem<br />

Tempo wie in kaum einem vergleichbaren<br />

anderen Land leeren, ist unstrittig.<br />

„ Deutschland hat seit<br />

2000 so viel Wasser verloren<br />

wie kein vergleichbares<br />

Land„<br />

Bereits <strong>für</strong> 2019 meldete das Deutsche<br />

GeoForschungsZentrum in Potsdam<br />

ein Wassermassendefizit von 43,7<br />

Milliarden Tonnen in Deutschland.<br />

Die Niederschläge reichen nicht aus,<br />

um die Speicher wieder vollständig zu<br />

füllen. „Wir sehen einen klaren Trend,<br />

dass es mit den Grundwasserständen<br />

ziemlich steil bergab geht“, sagt Andreas<br />

Hartmann, Professor <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Grundwasserexperte<br />

an der TU in Dresden.<br />

In Bayern sieht es nicht anders aus.<br />

Dem Landesamt <strong>für</strong> Umwelt zufolge<br />

sinken an knapp der Hälfte der Grundwassermessstellen<br />

im Freistaat die Pegel.<br />

Darunter, wie beschrieben, auch<br />

im Landkreis <strong>Eichstätt</strong>.<br />

<strong>Das</strong> ist kein Grund zur Panik, aber<br />

doch ein untrügliches Signal, dass auch<br />

hier etwas getan werden muss, um die<br />

Wasserversorgung langfristig sicher zu<br />

gestalten. Ein „Weiter so“ wäre vielleicht<br />

nicht kurz-, sicher aber langfristig<br />

fatal. Was getan werden muss, skizziert<br />

auf Bundesebene die Nationale<br />

Wasserstrategie. Angestoßen noch zu<br />

Zeiten von Kanzlerin Angela Merkel<br />

und im März <strong>2023</strong> von der Ampelregierung<br />

verabschiedet, soll sie sicherstellen,<br />

dass es auch in 30 Jahren und<br />

darüber hinaus überall und jederzeit<br />

hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser<br />

gibt. „Sauberes Wasser muss<br />

immer und überall in Deutschland<br />

ausreichend verfügbar sein. Dazu<br />

müssen unser Grundwasser, unsere<br />

Seen, Bäche und Flüsse sauberer<br />

werden, außerdem müssen wir unsere<br />

Infrastruktur, Landnutzung und<br />

Stadtentwicklung an die Folgen der<br />

Klimakrise anpassen und Wasser besser<br />

in der Landschaft speichern“, sagte<br />

Bundesumweltministerin Steffi Lemke<br />

bei der Präsentation. Der natur nahe<br />

Wasserhaushalt soll gestärkt respektive<br />

wiederhergestellt werden. Die Abwasserentsorgung<br />

soll nach dem Verursacherprinzip<br />

organisiert werden.<br />

„Wasserversorgungs-Infrastruktur und<br />

Wassernutzung werden an die Folgen<br />

der Klimakrise angepasst“, heißt es in<br />

der Zusammenfassung der wichtigsten<br />

Strategieziele.<br />

„Angesichts der jetzt schon spürbaren<br />

Folgen der Klimakrise soll damit<br />

die Wasserwende eingeläutet und die<br />

Transformation in der Wasserwirtschaft<br />

beschleunigt werden“, erklärte<br />

das Bundeskabinett bei der Verabschiedung.<br />

Mit 78 Maßnahmenvorschlägen<br />

nimmt die Bundesregierung sich und<br />

alle beteiligten Akteure in die „Pflicht,<br />

bis 2050 <strong>für</strong> einen nachhaltigen Umgang<br />

mit Wasser zu sorgen.“<br />

Deutschland stünde wie seine Nachbarländer<br />

„vor erheblichen Herausforderungen,<br />

die Folgen der Klimakrise<br />

<strong>Wirtschaftsmagazin</strong> <strong>WIKO</strong><br />

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