WIKO 2023 – Das Wirtschaftsmagazin für Eichstätt

düsteres Bild. 105 Millionen Euro
erwartet Finanzdirektorin Christine
Hüttinger 2023 aus den Kirchensteuern.
Und zugleich muss sie ein
Defizit von womöglich 15 Millionen
Euro ausgleichen – aus den Rücklagen.
Wie emotional das Thema Geld bisweilen
werden kann, zeigt eine seit
Jahren andauernde Diskussion um
ein kleines Gotteshaus im Landkreis
Eichstätt, genauer im Nassenfelser
Ortsteil Wolkertshofen. Geweiht ist
die Kirche dem heiligen Quirinus,
einem Märtyrer aus den Anfängen
des Christentums. Aus einer Zeit,
in der die finanziellen Mittel für
Verwaltung der Kirche und Gestaltung
der Seelsorge noch nicht den
Diskussionsbedarf auslösten, wie es
heute der Fall ist. Um das barocke
Gotteshaus schwelt ein Streit um die
Finanzierung einer dringend notwendigen
Sanierung – und das nicht
erst seit gestern. In der Festwoche zu
Ehren des heiligen Willibald im Jahr
2022 ziehen die Gläubigen mit Blaskapelle
und Transparenten vor das
Ordinariat: Sie protestieren gegen
die drohende Schließung ihres Gotteshauses,
des Zentrums ihrer noch
lebendigen Pfarrgemeinde. Auch
„ Unsere Kirche ist
Halt – Glauben – Mitte
– Denkmal – Hoffnung
– Zukunft„
wenn Manfred Funk, Sprecher der
Initiative, in seinem früheren Leben
Finanzchef der Kliniken im Naturpark
Altmühltal war und weiß, wie
man mit Geld umgeht, dreht es sich
hier für die Wolkertshofener nicht
allein ums Geld, um die wirtschaftliche
Bedeutung. Es geht um mehr.
„Rettet unsere Kirche“, steht vieldeutig
auf Transparenten, die die
Gläubigen mit nach Eichstätt gebracht
haben. „Unsere Kirche ist
Halt – Glauben – Mitte – Denkmal –
Hoffnung – Zukunft“ – ist auf einem
selbst gestalteten Plakat zu lesen, mit
dem Katholikinnen und Katholiken
aus dem kleinen Ort im Schuttertal
gekommen sind. Ein halbes Jahr ist
es her, dass sie von den endgültigen
Plänen erfuhren: kein Geld mehr
da für eine Sanierung. Ausgerechnet
an Weihnachten hat man ihnen
dieses Geschenk unter den Christbaum
gelegt. Resignieren wollen sie
nicht. Vielmehr: „Wir wollen Zeichen
setzen, wir wollen dem Bistum
klarmachen, wie enorm wichtig St.
Quirinus für unsere Pfarrgemeinde
ist“, sagt Funk. Die Sanierungskosten:
rund 300.000 Euro. Für Funk
und seine Mitstreiter wäre es denkbar,
andere kirchliche Immobilien zu
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WIKO Ausgabe 2023