WIKO 2023 – Das Wirtschaftsmagazin für Eichstätt

veräußern, um Geld für die grundlegende
Sanierung lockermachen zu
können. Der Pfarrer unterstützt die
Gläubigen in ihrem Protestanliegen,
weit ab von den wirtschaftlichen
Fragestellungen: „Wir brauchen
einen Ort, an dem wir die Gemeinschaft
mit Jesus und miteinander
pflegen können“, sagt Slawomir Gluchowski.
Ein Dreivierteljahr später
meldet der Arbeitskreis: Eine Notmaßnahme
ist genehmigt, die Kirche
kann bis 2025 geöffnet bleiben. Eine
Schonfrist für ein Gotteshaus. Aber
auch ein Zeichen dafür, wie es um
die Kirche bestellt ist: Man rettet
sich von einem Notnagel zum nächsten.
Vor allem auch ökonomisch.
„ 1000 weltliche
Angestellte, im Ordinariat,
in den Pfarreien
und Lehrer ...„
Die beiden großen christlichen Kirchen
sind nach dem öffentlichen
Dienst nach wie vor der größte Arbeitgeber
in Deutschland – wenn
auch ihre Bedeutung langsam abnimmt.
Nicht einmal mehr die
Hälfte der Bundesbürger gehören
einem Bekenntnis an. Auch wenn
die Einnahmen in den vergangenen
Jahren – nicht zuletzt aufgrund der
noch guten wirtschaftlichen Situation
– gestiegen sind, weiß man in
der Leitungsebene: So geht es nicht
mehr weiter. Der Amtschef des Ordinariats,
Thomas Schäfers, will die
Strategie eines bewussten Sparens
gehen: „Es geht darum, finanzielle
Mittel, aber auch personelle Ressourcen
so einzusetzen, dass wir zukunftsgewandt
die Chancen ergreifen,
die wir in der Diözese sehen.“
Man will fortbestehen.
Immerhin hat das Bistum Eichstätt
auch eine Verantwortung: Für fast
1000 weltliche Angestellte, im Ordinariat,
in den Pfarreien als seelsorgerliche
Mitarbeiter und Lehrer in
den kirchlichen Schulen. So sieht es
aktuell im Personalstand aus, wie ein
Sprecher der Diözese mitteilt. Dazu
kommen noch 250 Priester und fast
50 Diakone. Einen Vergleich, wie
es in früheren Jahren ausgesehen
hat, kann man bei der Diözese nicht
ziehen: Entsprechende detaillierte
Statistiken führe man nicht, Auswertungen
seien nicht konkret möglich.
Was man aber sagen kann: Von den
gut 6000 Quadratkilometern Gesamtfläche
zwischen Ingolstadt und
Nürnberg gehört der Diözese laut einem
Sprecher ein „verschwindend“
kleiner Teil. Er präzisiert es sogar
noch: „Es ist unter einem Prozent.“
Die Sparmaßnahmen aus dem Jahr
Wirtschaftsmagazin WIKO
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