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Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2022

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

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Memmingen | Unternehmensrestrukturierung<br />

Wann knallt’s?<br />

Wie eine Unternehmensrestrukturierung<br />

vor dem Insolvenzfall bewahrt<br />

„Sobald Förderkredite zurückgezahlt<br />

werden müssen und das<br />

Kurzarbeitergeld ausläuft, werden<br />

einige Unternehmen in finanzielle<br />

Bedrängnis geraten.“<br />

Dr. Thomas Karg, Rechtsanwalt<br />

Der Weltwirtschaft bleibt keine Zeit zum Durchatmen. Auf eine – noch nicht überstandene –<br />

Pandemie folgte ein Krieg auf europäischem Boden. Die Inflationsrate in Deutschland war<br />

zuletzt so hoch wie vor fast 50 Jahren nicht mehr. Energiekosten und zahlreiche<br />

Rohmaterialienpreise schnellen in die Höhe. Und trotzdem befinden sich die Unternehmensinsolvenzen<br />

auf rekordverdächtig niedrigem Niveau. „Das wird sich bald ändern“, prognostiziert<br />

Dr. Thomas Karg, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, und lässt keinen Zweifel<br />

daran, wann Unternehmensverantwortliche ins Handeln kommen sollten: „Jetzt!“<br />

Mehr Herausforderungen, weniger Insolvenzen<br />

„Materialproblematik, Lieferkettenproblematik,<br />

Energiekostenproblematik“,<br />

zählt Rechtsanwalt Dr. Thomas Karg auf,<br />

womit die Wirtschaft derzeit zu kämpfen<br />

hat. Dabei bleibt kaum eine Branche<br />

verschont: Der Chipmangel führt zu<br />

einer existenziellen Automobilkrise, die<br />

versprochene Festpreisbindung stellt die<br />

Baubranche vor große Herausforderungen<br />

und in öffentlichen Einrichtungen,<br />

seien es Verwaltungsbehörden<br />

oder Schulen, beschäftigt man sich noch<br />

mit Problemen, die lange vor der Pandemie<br />

aktuell waren – beispielsweise<br />

der Digitalisierung.<br />

Was nicht ins Bild passt: Obwohl die wirtschaftliche<br />

Lage kaum ernüch ternder sein<br />

könnte, verläuft die Anzahl an Unternehmensinsolvenzen<br />

konträr dazu. Gab es<br />

laut Statistischem Bundesamt 2011 noch<br />

über 30.000 Insolvenzverfahren in<br />

Deutschland, waren es 2021 – zehn Jahre<br />

später inmitten einer Pandemie – lediglich<br />

rund 14.000. „Es ist eine Gleichung,<br />

die – jedenfalls noch – nicht aufgeht. Ab<br />

dem nächsten, spätestens übernächsten<br />

Jahr dürfte sich das ändern“, betont der<br />

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