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1 2 3 4 6 5 - VHS des Landkreises Diepholz

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Der 2. Bildungsweg 231<br />

Rita Voßmeyer, Syke,<br />

Dipl.-Pädagogin<br />

Petra Potyka, Weyhe,<br />

Diplompsychologin<br />

Zum Studium durch die Z-Prüfung<br />

„Der zweite Bildungsweg, in meinem Fall<br />

der Zugang zum Studium durch die Z-Prüfung,<br />

war für mich in jeder Hinsicht ein großer<br />

Gewinn.<br />

Das Studium der Diplompädagogik stellte für<br />

mich die Erstausbildung dar, denn ich hatte<br />

unmittelbar nach Beendigung der Schule als<br />

Berufsanfängerin bei der Sparkasse Syke<br />

begonnen zu arbeiten. Die Erkenntnis, keine<br />

Berufsausbildung absolviert zu haben, nagte<br />

an mir. Meine ehemalige Klassenlehrerin<br />

machte mich auf diese Art <strong>des</strong> Hochschulzugangs<br />

aufmerksam. Ich verließ meine<br />

Arbeit, absolvierte den Kurs bei der <strong>VHS</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Landkreises</strong> <strong>Diepholz</strong> sowie die Prüfung und<br />

nahm 1988 das Studium an der Universität in<br />

Oldenburg auf.<br />

Um den <strong>VHS</strong>-Kursus beginnen zu können,<br />

musste ich die erste große Hürde nehmen:<br />

Meine Angst vor dem Fach Mathematik.<br />

Doch ein einfühlsames Team von Dozentinnen<br />

und Dozenten der <strong>VHS</strong> nahm mir die<br />

Angst und ich erfuhr ein Lernen, dass mit<br />

den Erinnerungen aus der Schulzeit nichts zu<br />

tun hatte. Es war das eigenverantwortliche<br />

Lernen, sich selbst zu planen und zu organisieren.<br />

In der Betrachtungsweise allgemeiner<br />

Probleme wurde ich kritischer und begann<br />

zu hinterfragen. Veränderungen dieser Art<br />

blieben im Umfeld nicht ohne Konsequenzen.<br />

Diese Erfahrungen trugen maßgeblich<br />

zu meiner Entscheidung bei, in diesem<br />

Bereich beruflich tätig zu werden. Glückliche<br />

Umstände ermöglichten mir, bereits vor dem<br />

Studium im Bereich der Erwachsenenbildung<br />

arbeiten zu können. Ich konnte dort, wo ich<br />

mich selbst als Teilnehmerin auf die Z-Prüfung<br />

vorbereitet hatte, das Fach Englisch<br />

unterrichten. Die <strong>VHS</strong> beschäftigte mich als<br />

Dozentin im Vorbereitungskursus auf die Z-<br />

Prüfung. Diese Tätigkeit übte ich studienbegleitend<br />

und weit über den Abschluss meines<br />

Studiums hinaus aus. Als Diplompädagogin<br />

arbeitete ich in verschiedenen Bereichen der<br />

Pädagogik. Zuhause bin ich im Bereich der<br />

Erwachsenenbildung. Seit 1996 bin ich auf<br />

diesem Gebiet freiberuflich tätig. Die im<br />

Vorbereitungskurs vermittelten Lerntechniken<br />

helfen mir nach wie vor, neue Gebiete zu<br />

erschließen.<br />

Auch heute bin ich mit den Z-Prüfungen<br />

beruflich noch eng verbunden. Zum einen<br />

sicherlich, weil ich das Glück hatte, sämtliche<br />

Stationen, die damit zu tun haben, hautnah<br />

erleben zu können und zum anderen, weil<br />

dieser Hochschulzugang für Menschen, die<br />

- aus welchen Gründen auch immer - den<br />

ersten Bildungsweg nicht haben, einschlagen<br />

können, immens wichtig ist, um ihrem Leben<br />

eine andere Richtung zu verleihen oder ein<br />

anderes Lebensziel zu verfolgen“.<br />

Chance für lebenslanges Lernen und Neuorientierung<br />

„Über den 2. Bildungsweg habe ich die<br />

Chance genutzt, mich mit Mitte 30 noch<br />

einmal neu zu orientieren. Interessen<br />

und berufliche Schwerpunkte hatten sich<br />

verändert und ich suchte neue Herausforderungen.<br />

Im Rahmen einer Informationsveranstaltungen<br />

<strong>des</strong> Frauenbüros Weyhe hörte ich von<br />

der Möglichkeit, über einen „Nichtabiturientenkurs“<br />

die Hochschulreife zu erlangen.<br />

1993 startete der Kurs und 1994 begann<br />

mein Studium zur Diplompsychologin an<br />

der Universität in Bremen. Unmittelbar<br />

nach Abschluss im Jahre 2000 konnte ich<br />

dann trotz oder - gerade wegen - meines<br />

„hohen“ Alters sofort meine Tätigkeit als<br />

Diplompsychologin bei der AOK in Nienburg<br />

aufnehmen.<br />

Mittlerweile habe ich meine eigene Firma<br />

mit Namen AGILITAS! gegründet. Hier<br />

biete ich betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />

Coaching sowie Berufs- und<br />

Lebensplanung an. AGILITAS bedeutet<br />

Beweglichkeit und bezieht sich in meinem<br />

Fall besonders auf die Flexibilität und die<br />

Beweglichkeit <strong>des</strong> Geistes.<br />

Gerade diese Beweglichkeit und der 2.<br />

Bildungsweg bieten insbesondere Frauen in<br />

jedem Alter die Chance für eine erfolgreiche<br />

Neuorientierung“.

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