MAGNIFICAT_2023_November

Eucharistie · Freitag, 10. November 116
ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine
Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung.
Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht,
und zu betteln schäme ich mich. Doch – ich weiß, was ich tun
muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich
als Verwalter abgesetzt bin.
Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern,
zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du
meinem Herrn schuldig?
Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm
deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“.
Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der
antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm
deinen Schuldschein, und schreib „achtzig“.
Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters
und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen
klüger als die Kinder des Lichtes.
Impuls zum Evangelium
Wirklich jetzt, Jesus, meinst du das so? Zuerst sollten mal alle
Kinder den Raum verlassen. Eigentlich ist dieses Gleichnis nur
etwas für Erwachsene. Oder machst du dir etwa einen großen
Jux? Seinerseits unter Druck geraten, halbiert oder vermindert
dieser geschasste Verwalter die Schulden der Schuldner seines
ehemaligen Dienstherrn. Klar, jetzt hat er sie fest in der Hand,
sie können gar nicht anders, als ihm ewig dankbar zu sein. Jedenfalls
zu Lebzeiten, seinen oder ihren. In Heller und Pfennig,
versteht sich. Fixer Junge. Gut gekontert. Aber auch ein gewissenloser
Kerl. Ihr Lieben, meine Freunde, bitte, nehmt euch an
diesem Halunken ein Beispiel, sagt Jesus. Der wusste, was die
Uhr geschlagen hat. Er wurde kreativ. Ihr, die Kinder des Lichts,
könnt doch nicht im Ernst trübere Funzeln sein als dieser hellwache
Dunkelmann? So viel mehr steht auf dem Spiel, als jener