MAGNIFICAT_2023_November

Eucharistie · Dienstag, 28. November 310
Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn
viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin
es!, und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch
nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen;
aber das Ende kommt noch nicht sofort.
Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere
erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige
Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben;
schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird
man gewaltige Zeichen sehen.
Impuls zum Evangelium
„Sag mir quando, / sag mir wann“, heißt es in einem Schlager
aus den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Sehnsüchtig erhofftes
Wiedersehen, und die verliebte Aufforderung „Sag mir quando,
sag mir wann, / ich dich wiedersehen kann“; ein echter Ohrwurm.
„Sag mir quando, quando, quando!“ Um das „Quando“,
das „Wann“, geht es auch im heutigen Abschnitt des Lukas-Evangeliums:
Wann wird all das geschehen? Wann die große Umwälzung?
Wann der ersehnte Abschied von einer bedrückenden
alten Welt? Wann das große Wiedersehn? Dieses „Wann“ hat
die lukanischen Gemeinden umgetrieben. Doch Jesus weist die
Frage nach Daten und Fristen, die Bitte um Zeichen und Zeiten,
ausdrücklich zurück. Spekulationen sind nicht nur sinnlos, sie
bergen vor allem die Gefahr, sich in todsicheren Berechnungen
zu versteigen und zu vermauern. Dies nämlich wäre der Tod der
Liebe und aller Lebendigkeit. Aller Sehnsucht. Der Menschensohn
Jesus selbst, so gibt das heutige Evangelium zu verstehen,
ist das Zeichen, das einzige. Ein anderes gibt es nicht. Nur dieses
ist uns gegeben. Jesu Tod gibt uns ein Zeichen, ein Lebenszeichen.
Wann lesen, und wann leben wir es?