MAGNIFICAT_2023_November

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Unter die Lupe genommen
Braut verweist darauf, dass Gott sich mit seinem Volk in beständiger
Liebe und Treue verbinden will: eine Überzeugung, die Altes
und Neues Testament aufs Engste verbindet. In unübersehbarer
Nähe zu Ezechiels Vision sieht auch Johannes den paradiesischen
Strom des Lebens in Jerusalem entspringen: „Zwischen der Straße
der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, steht ein Baum
des Lebens. Zwölfmal trägt er Früchte, jeden Monat gibt er seine
Frucht; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.“
(Offb 22, 2)
Susanne Sandherr
„Nächstes Jahr in Jerusalem!“
J
erusalem hat eine wohl dreitausendjährige jüdische Geschichte.
Um 1000 v. Chr. wurde Jeruschalajim unter König David
zur Hauptstadt des in seiner Zusammengehörigkeit immer prekären
Nord- und Südreiches. Davids Nachfolger Salomo erbaute
auf dem heutigen Tempelberg den ersten, von den Babyloniern
586 zusammen mit der ganzen Stadt zerstörten Tempel. 515 v.
Chr. wurde der in persischer Zeit errichtete zweite Tempel eingeweiht.
Herodes der Große, gestorben um 4 v. Chr., renovierte
den zweiten Tempel schließlich in großem Stil. Das Areal des
Tempelplatzes hatte er durch Aufschüttungen enorm erweitern
lassen. Der römische Kaiser Titus aber ließ Tempel und Stadt 70
n. Chr. gnadenlos dem Erdboden gleichmachen. Nach 135 n. Chr.
erfolgte die römische Neugründung der Stadt unter dem religiös
und politisch verhöhnenden und vernichtenden Namen „Colonia
Aelia Capitolina“, der auf Kaiser Hadrian und auf Jupiter, die
oberste Gottheit des römischen Pantheons, verwies.