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MAGNIFICAT_2023_November

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Dienstag, 21. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

Unsere Liebe Frau in Jerusalem<br />

Der heutige marianische Gedenktag verdankt seinen Ursprung<br />

vermutlich der Weihe der Kirche S. Maria Nova in Jerusalem<br />

am 21. <strong>November</strong> 543. Das spätere „Gedächtnis der Darstellung<br />

der seligen Jungfrau Maria“ geht auf eine legendäre Erzählung im<br />

nichtkanonischen Jakobusevangelium zurück. Die vier kanonischen<br />

Evangelien der Bibel berichten nichts von einer solchen Übergabe<br />

Marias an den Tempel. Der Legende zufolge soll Maria mit drei Jahren<br />

durch ihre Eltern Anna und Joachim dem Tempel von Jerusalem<br />

übergeben worden sein, um für Tempeldienste ausgebildet zu werden.<br />

Seit dem sechsten Jahrhundert wird im Osten ein solches Fest<br />

gefeiert. In Rom wurde es in der Folgezeit von einzelnen Päpsten<br />

wegen seines legendären Charakters teilweise aus dem Festkalender<br />

gestrichen (so durch Papst Pius V.) und von anderen unter dem Titel<br />

„Mariä Opferung“ gefeiert, obwohl eine „Opferung“ Mariens, also<br />

ihre Übergabe zur Erziehung unter den Tempeljungfrauen, historisch<br />

nicht nachweisbar ist. Die neue Bezeichnung „Gedenktag Unserer<br />

Lieben Frau in Jerusalem“ ist bemüht, an den Aufenthalt Marias in Jerusalem<br />

anzuknüpfen, bestimmt aber den Inhalt dieses Marienfestes<br />

nicht näher. Mit Jerusalem verbindet sich der Gedanke an den Tempel.<br />

Durch ihr bedingungsloses Ja zum Willen Gottes ist Maria zum<br />

Tempel für den Sohn Gottes geworden. Sie verkörpert das Urbild der<br />

Tochter Zion (= Jerusalem). So können wir Maria an diesem Gedenktag<br />

als lebendigen Tempel des Gottessohnes verehren. Zugleich ist sie<br />

die Mutter der Kirche.<br />

Schrifttexte: Lesung: Sach 2, 14–17; Evangelium: Mt 12, 46–50<br />

Namenstag: hl. Amalberga von Susteren (Äbtissin, 8. Jh.) · Johannes von<br />

Meißen (Franziskaner, † 1492)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Hochfest Mariä Einführung in den Tempel<br />

(orth.)

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