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MAGNIFICAT_2023_November

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Unter die Lupe genommen 340<br />

Unter christlicher – und muslimischer Herrschaft<br />

Im 4. Jahrhundert baute Kaiser Konstantin Jerusalem zu einer<br />

christlichen Stadt aus. Der Tempelberg blieb nach den brutalen Zerstörungen<br />

durch die Römer und bis zur muslimischen Eroberung<br />

im Jahre 634 unbebaut, doch schon gegen Ende des 7. Jahrhunderts<br />

standen dort der muslimische Felsendom und die Al-Aqsa-<br />

Moschee. Die muslimischen Eroberer vernichteten die christlichen<br />

Heiligtümer zunächst nicht, und eine gewisse, wenn auch immer<br />

beschwerte und schwer bedrohte jüdische Präsenz hielt sich sowohl<br />

unter christlicher als auch muslimischer Vorherrschaft.<br />

Die Reise nach Jerusalem<br />

Für das Judentum war Jerusalem durch die Jahrhunderte, fast Jahrtausende,<br />

der Zerstreuung hindurch ein unvergleichlicher Sehnsuchtsort<br />

geblieben. Die unmögliche, die lebensgefährliche Reise<br />

nach Jerusalem. Alles andere als ein Kinderspiel. Wir haben ein<br />

lustiges oder hämisches, schadensfrohes Gesellschaftsspiel daraus<br />

gemacht. Ich erinnere mich an so manche Kindergeburtstage. Mir<br />

hat es damals einfach Spaß gemacht. Mit jedem Schluss des Sedermahls<br />

und mit jedem Abschluss des Versöhnungstages verband sich<br />

für jüdische Menschen aber die lebensleitende Hoffnung, nächstes<br />

Jahr in Jerusalem feiern zu können. Die Reise nach Jerusalem.<br />

Gast sein im Heiligen Land<br />

Der katholische Dogmatiker Josef Wohlmuth, herausragender<br />

Kenner Jerusalems und des Heiligen Landes, wegweisende und<br />

verbindliche Stimme im katholisch-jüdischen Gespräch, erinnert<br />

in seinem erzählenden und theologisch reflektierenden Reisebuch<br />

„Gast sein im Heiligen Land“ an den großen mittelalterlichen jüdischen,<br />

aber auch im arabischen Sprachraum heimischen Dichter<br />

Jehuda Halevi (1074–1141). Der deutsche, jüdische Philosoph,<br />

gemeinsam mit Martin Buber bedeutsamer Übersetzer der hebrä-

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