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vgbe energy journal 11 (2022) - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 11 (2022). Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us! NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

vgbe energy journal - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat.
Issue 11 (2022).
Technical Journal of the vgbe energy e.V. - Energy is us!

NOTICE: Please feel free to read this free copy of the vgbe energy journal. This is our temporary contribution to support experience exchange in the energy industry during Corona times. The printed edition, subscription as well as further services are available on our website, www.vgbe.energy

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Members´News<br />

Die Spende ist ein weiterer markanter Meilenstein<br />

der im Juni <strong>2022</strong> vorgestellten Capital<br />

Campaign des ISTA. Im Rahmen dieser<br />

Kampagne hat sich das Forschungsinstitut<br />

bis 2027 ein Endowment von 100 Millionen<br />

Euro als Ziel gesetzt. Das Endowment dient<br />

der langfristigen Absicherung von Exzellenz<br />

und Unabhängigkeit des ISTA und wird<br />

durch Spenden gespeist. Bislang wurden im<br />

Rahmen dieser Kampagne insgesamt 30<br />

Millionen Euro an Spenden gesammelt.<br />

LL<br />

www.verbund.com (223521424)<br />

Grünes Licht: Wien Energie will<br />

bis 2026 in Aspern die erste<br />

Geothermie-Anlage Wiens<br />

errichten<br />

(wienenergie) „Raus aus Gas“ ist nicht erst<br />

seit den Folgen des russischen Angriffskriegs<br />

auf die Ukraine ein erklärtes Ziel für<br />

die Wiener Energie- und Wärmeversorgung.<br />

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Pfad zur<br />

klimaneutralen Großstadt ist die Nutzung<br />

von Tiefengeothermie. Die konkreten Pläne<br />

dafür hat Wien Energie im Rahmen eines<br />

Pressegesprächs mit Wirtschaftsstadtrat Peter<br />

Hanke nun vorgestellt.<br />

Damit Wien in Zukunft klimaneutral und<br />

unabhängig von fossiler Energie wird,<br />

braucht es nachhaltige Energiequellen. Eine<br />

besondere Rolle nimmt dabei die Tiefengeothermie<br />

ein, schließlich ist die Nutzung von<br />

Erdwärme aus großer Tiefe eine emissionsfreie,<br />

saubere und sichere Alternative, um<br />

Gebäude zu heizen. Und dank eines riesigen<br />

Thermalwasservorkommens in einigen Kilometern<br />

Tiefe verfügt die Bundeshauptstadt<br />

über gute Voraussetzungen dafür.<br />

„Mit der Nutzung von Tiefengeothermie<br />

für die Wärmeversorgung verfolgen wir unseren<br />

Wiener Klimafahrplan konsequent<br />

weiter und machen unsere Stadt bis 2040<br />

CO 2 -neutral. Dank dem Thermalwasservorkommen<br />

direkt unter der Stadt und dem gut<br />

ausgebauten Fernwärmenetz befinden wir<br />

uns auch im europäischen Vergleich in einer<br />

einzigartigen Ausgangslage, um Haushalte<br />

mit klimaneutraler Wärme versorgen zu<br />

können“, bekräftigt Stadtrat Peter Hanke.<br />

Errichtung der ersten<br />

Tiefengeothermie-Anlage für Wien<br />

Im Bild (v.l.n.r.): ISTA-Präsident Thomas Henzinger, Materialwissenschaftlerin Maria Ibáñez,<br />

VERBUND-Vorst<strong>and</strong>svorsitzender Michael Strugl VERBUND unterstützt das Institute <strong>of</strong> Science<br />

<strong>and</strong> Technology Austria (ISTA) mit einer Spende in Höhe von 5 Millionen Euro. In Anerkennung<br />

dieser Spende wird dauerhaft eine Widmungspr<strong>of</strong>essur mit dem Titel „VERBUND Pr<strong>of</strong>essor <strong>of</strong><br />

Energy Science“ eingerichtet. Erste Trägerin dieses Titels ist die Materialwissenschaftlerin Maria<br />

Ibáñez.CopyrightVERBUND<br />

Dieser „Schatz in der Tiefe“ soll künftig<br />

durch die Errichtung der ersten Tiefengeothermie-Anlage<br />

für Wien genutzt werden.<br />

Wien Energie setzt dieses Leuchtturmprojekt<br />

um und rechnet dafür mit einem Investitionsvolumen<br />

in der Höhe von rund 80<br />

Millionen Euro. Das Klimaschutzministerium<br />

fördert das Projekt mit rund 8 Millionen<br />

Euro. Der Start der Vorarbeiten für die Errichtung<br />

der Anlage ist für 2023 geplant. Die<br />

Tiefengeothermie-Anlage soll künftig klimaneutrale<br />

Fernwärme mit bis zu 20 Megawatt<br />

erzeugen, die exakte thermische Leistung<br />

kann aber erst nach einer erfolgreichen<br />

Erkundungsbohrung final bestimmt werden.<br />

Um die Anlage noch effizienter zu machen,<br />

plant Wien Energie zudem den kombinierten<br />

Betrieb mit einer Wärmepumpe.<br />

Nach eingehender Vorbereitung und Prüfung<br />

aller Faktoren wurde beschlossen, mit<br />

der Umsetzung dieses Vorhabens zu beginnen.<br />

Als optimaler St<strong>and</strong>ort der neuen Anlage<br />

wurde ein Areal am R<strong>and</strong>e der Seestadt<br />

Aspern identifiziert, das Wien Energie derzeit<br />

erwirbt, um in weiterer Folge die er<strong>for</strong>derlichen<br />

Genehmigungen für die Bohr- und<br />

Bauarbeiten einholen zu können. S<strong>of</strong>ern<br />

alle damit verbundenen Verfahren plangemäß<br />

verlaufen, kann mit den Vorarbeiten<br />

für die Bohrungen 2023 begonnen werden.<br />

Die Bohrarbeiten finden 2024 statt, die Inbetriebnahme<br />

der Tiefengeothermie-Anlage<br />

ist für 2026 vorgesehen. Diese Pilotanlage<br />

ist der erste große Meilenstein für den zügigen<br />

weiteren Ausbau der Tiefengeothermie<br />

in Wien. Bis 2030 will Wien Energie insgesamt<br />

bis zu vier Tiefengeothermie-Anlagen<br />

in der Donaustadt und Simmering mit einer<br />

Gesamtleistung von bis zu 120 MW entwickeln.<br />

Der Ausbau der Tiefengeothermie soll<br />

auch nach 2030 <strong>for</strong>tgesetzt werden, damit<br />

die Fernwärme bis 2040 gänzlich aus klimaneutralen<br />

Quellen erzeugt wird.<br />

„Wir geben grünes Licht für die Wärmewende!<br />

Das Ziel lautet: Raus aus Gas - und<br />

die Erschließung der Tiefengeothermie ist<br />

ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Mit<br />

unserer ersten Tiefengeothermie-Anlage für<br />

Wien wollen wir bereits ab 2026 bis zu<br />

20.000 Haushalte mit grüner Wärme aus<br />

der Tiefe versorgen können“, so Michael<br />

Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Wien Energie.<br />

Technisch anspruchsvolles Projekt<br />

Zur Erschließung des Thermalwassers sind<br />

mehrere Bohrungen in über 3.000 m Tiefe<br />

er<strong>for</strong>derlich. Aufgrund dieser Tiefe, die etwa<br />

hundertmal tiefer als die tiefste U-Bahn-Station<br />

Wiens liegt, und da die Bohrungen nur<br />

einen Durchmesser von ca. 30 cm haben, ist<br />

dabei mit keinerlei Auswirkungen wie etwa<br />

Vibrationen an der Erdoberfläche zu rechnen.<br />

Technisch anspruchsvoll sind Bohrungen<br />

in solchen Tiefen aber dennoch.<br />

Mit einer Erkundungsbohrung wird die Beschaffenheit<br />

und Verfügbarkeit des Thermalwassers<br />

am gewählten St<strong>and</strong>ort untersucht.<br />

Nach der erfolgreichen Erkundungsbohrung<br />

werden zwei weitere Bohrungen durchgeführt.<br />

Für die geplante Nutzung kommt ein<br />

System namens „Hydrothermale Dublette“<br />

zum Einsatz. Dafür wird zunächst rund ein<br />

Kilometer senkrecht in die Tiefe gebohrt, danach<br />

verlaufen die Bohrungen schräg in entgegengesetzte<br />

Richtungen bis auf eine Tiefe<br />

von rund 3.000 bis 3.500 m. Über eine der<br />

Bohrungen wird das Thermalwasser mittels<br />

einer Förderpumpe an die Oberfläche befördert.<br />

Nach der Wärmeentnahme an der Oberfläche<br />

über Wärmetauscher wird das Thermalwasser<br />

über die zweite Bohrung wieder in<br />

das gleiche Thermalwasservorkommen zurückgeführt,<br />

es entsteht damit ein geschlossener<br />

erneuerbarer Kreislauf. Der Entnahmeund<br />

der Rückgabepunkt des Thermalwassers<br />

liegen dabei rund 4 km vonein<strong>and</strong>er entfernt.<br />

Die in der Tiefengeothermie-Anlage gewonnene<br />

Wärme wird anschließend in das Fernwärmenetz<br />

eingespeist.<br />

Umfassende Erkundung der Geologie<br />

abgeschlossen<br />

Die Nutzung von Tiefengeothermie in<br />

Wien ist nur deshalb möglich, weil sich mit<br />

dem „Aderklaaer Konglomerat“ eine was-<br />

<strong>vgbe</strong> <strong>energy</strong> <strong>journal</strong> <strong>11</strong> · <strong>2022</strong> | 15

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