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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2023

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Aus <strong>nachhaltige</strong>r Unternehmenspraxis<br />

„Kreislaufwirtschaft: der Weg ins „neue Normal“<br />

2040 im Konzerneinkauf der Deutschen Bahn“<br />

Die Deutsche Bahn AG (DB) realisiert ein jährliches Einkaufsvolumen von mehr als 20 Milliarden<br />

Euro mit weltweit knapp 20.000 Lieferanten. Nachhaltigkeit ist <strong>für</strong> die <strong>Beschaffung</strong> der DB<br />

ein wesentlicher Werttreiber und ein strategischer Wettbewerbsfaktor. Bis 2040 will die DB<br />

vollständig klimaneutral sein. Und deshalb tritt sie an, wertvolle Ressourcen zu schonen, indem sie<br />

das Ziel der Umsetzung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft bis 2040 verfolgt.<br />

Sven Schmitt, Experte Nachhaltige <strong>Beschaffung</strong> der Deutschen Bahn, erläutert den Weg des<br />

Konzerneinkaufs der DB zu diesem Ziel.<br />

<strong>Das</strong> Interview führte Thomas Heine<br />

<strong>Das</strong> Ziel einer vollständigen Kreislaufwirtschaft bis<br />

2040 ist sehr ambitioniert. Es bleiben nur noch 17 Jahre.<br />

Warum hat sich die DB dieses Ziel gesetzt?<br />

Jedes Jahr verbrauchen wir aktuell ca. 1,7 Erden. Unser weltweiter<br />

Ressourcenbedarf übersteigt bei weitem unsere verfügbaren<br />

Kapazitäten und als die Natur im selben Zeitraum regenerieren<br />

kann. Die Deutsche Bahn AG bekennt sich mit der Konzernstrategie<br />

Starke Schiene zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Dazu<br />

gehört der Anspruch der DB, Verantwortung <strong>für</strong> den Planeten zu<br />

übernehmen. Die Grüne Transformation als Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des DB-Konzerns legt mit dem Handlungsfeld Ressourcenschutz<br />

den Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und ist die Grundlage, dies<br />

gesamthaft mit Maßnahmen bei der DB zu verankern. Als Europas<br />

größtes Eisenbahnunternehmen und größte Bauherrin Deutschlands<br />

in der Infrastruktur wollen wir mit unserem Ressourcenschutzziel<br />

einen wichtigen Impuls <strong>für</strong> eine auf Kreislauf ausgerichtete<br />

Wirtschaft setzen und den Lieferantenmarkt dorthin mitentwickeln.<br />

Dadurch unterstützen wir die deutschen und europäischen Nachhaltigkeitsziele<br />

und zahlen auf die <strong>nachhaltige</strong>n Entwicklungsziele<br />

(SDGs) der Vereinten Nationen ein.<br />

Zu Beginn eines Weges steht immer die Frage nach<br />

dem Wohin. Bei der Beantwortung der Frage hilft die<br />

Wesentlichkeitsanalyse. Sie hilft dabei, relevante Handlungsfelder<br />

zu bestimmen und Bewertungsmaßstäbe<br />

zu entwickeln. Was hat diese Analyse <strong>für</strong> den Einkauf<br />

der DB unter kreislaufwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

ergeben?<br />

<strong>Das</strong> Ziel und Wohin unseres Weges ist klar – die vollständige<br />

Kreislaufwirtschaft im Systemverbund Bahn sowohl im Input als<br />

auch im Output unserer Materialien. So gehen wir den Ressourcenschutz<br />

ganzheitlich an. Im Einkauf sollen unsere beschafften<br />

Produkte im Rahmen der an sie gestellten Gesamtanforderungen<br />

daher bestmöglich recyclingfähig sein. <strong>Das</strong> Augenmerk liegt vor<br />

allem auf Recyclingmaterialien und nachwachsenden Rohstoffen auf<br />

der Input-Seite des Einkaufs. Diese werden wir in der <strong>Beschaffung</strong><br />

der DB signifikant erhöhen.<br />

Wo fängt der Weg dann an? Wir haben dazu unsere Hauptressourcen<br />

analysiert und dabei drei wesentliche Handlungsfelder<br />

identifiziert: Schienenstahl, Gleisschotter und Betonschwellen<br />

machen rund 80 Prozent des gesamten Ressourcenverbrauchs der<br />

DB aus.<br />

Wir alle wissen, dass Rom nicht an einem Tag erbaut<br />

wurde. Welche Meilensteine hat sich der Einkauf der DB<br />

gesetzt, um eine Erhöhung des Recyclinganteils bei den<br />

Haupttreibern zu erreichen?<br />

Zur stetigen Erhöhung der Recyclinganteile auf der Input-<br />

Seite der beschafften Produkte haben wir uns verbindliche Ziele<br />

gesetzt. Der konkrete Hochlauf wird von den Stakeholdern nach<br />

den Gegebenheiten der jeweiligen Warengruppen z.B. technische<br />

Voraussetzungen, Verfügbarkeit am Markt etc. festgelegt.<br />

Beim Schienenstahl verdoppeln wir im Jahr 2030 den Recyclinganteil<br />

von 25% auf rund 45% gegenüber 2019. Der Gleisschotter<br />

soll es im selben Zeitraum von 13,3% auf rund 40%<br />

12 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_10_23_KMU.indd 12 11.10.23 06:51

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