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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2023

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Interview<br />

Interview mit Reiner Hoffmann,<br />

dem neuen Vorsitzenden des Nachhaltigkeitsrates<br />

Reiner Hoffmann ist im Januar <strong>2023</strong> von Bundeskanzler Olaf Scholz in den Rat <strong>für</strong><br />

Nachhaltige Entwicklung (RNE) berufen worden. Dessen Mitglieder wählten ihn im Februar<br />

<strong>2023</strong> zum Vorsitzenden des Nachhaltigkeitsrates. Der RNE berät die Bundesregierung zur<br />

Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre<br />

von der Bundesregierung berufen.<br />

<strong>Das</strong> Interview führte Thomas Heine<br />

Lieber Herr Hoffmann, herzlichen Glückwunsch<br />

zur Wahl zum Vorsitzenden des Rates <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong><br />

Entwicklung. Der Rat <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung (RNE)<br />

berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Wo<br />

stehen wir heute in Deutschland bei der Umsetzung der<br />

Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development<br />

Goals, SDGs) und bei der Erreichung der Klimaziele?<br />

Laut SDG-Fortschrittsbericht des UN-Generalsekretärs ist die<br />

Weltgemeinschaft bei lediglich zwölf Prozent der Ziele auf dem<br />

richtigen Weg. Grundlage <strong>für</strong> die Umsetzung der SDGs in Deutschland<br />

ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). Ob wir bei<br />

den einzelnen Indikatoren der DNS auf Kurs sind, wird regelmäßig<br />

durch das Statistische Bundesamt überprüft. Wenn man sich<br />

diese Daten ansieht, zeigt sich, dass zum Beispiel in den Bereichen<br />

menschenwürdige Arbeit, Gewässerschutz oder auch Senkung des<br />

Energieverbrauchs im Güterverkehr eine eher gegenläufige Entwicklung<br />

festzustellen ist.<br />

Es gibt aber auch Fortschritte: zum Beispiel im deutlichen<br />

Rückgang der Luftschadstoffe, bei dem Aspekt Frauen in Führungspositionen,<br />

der mittlerweile auf immerhin 36 Prozent gestiegen ist,<br />

und allgemein der höheren Erwerbsquote von Frauen.<br />

Zum Klimaschutz: Zwar sind die Emissionen bekanntermaßen<br />

zuletzt leicht gesunken, aber das wird nicht ausreichen, um die<br />

Pariser Klimaziele zu erreichen. Insgesamt ist die Zwischenbilanz<br />

zur Umsetzung der SDGs und der Erreichung der Klimaziele sehr<br />

durchwachsen. Deshalb müssen wir das Tempo deutlich anziehen:<br />

Emissionen müssen stärker und schneller reduziert werden, natürliche<br />

Senken wie Moore genutzt, der Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien beschleunigt, Gebäude energetisch saniert und auch die<br />

Infrastrukturen im Bereich Wasserstoff ausgebaut werden.<br />

Welche Ziele haben Sie sich <strong>für</strong> die Zeit Ihres Ratsvorsitz<br />

vorgenommen?<br />

Der Rat <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung hat kürzlich sein<br />

Arbeitsprogramm <strong>für</strong> die kommenden drei Jahre vorgelegt. Darin<br />

konzentrieren wir uns auf drei wesentliche Aspekte:<br />

Erstens müssen wir bei der Umsetzung <strong>nachhaltige</strong>r Ziele darauf<br />

schauen, wie sich die angedachten Maßnahmen auf den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt auswirken. Wir haben es mit einer irren<br />

Einkommensspreizung und entsprechenden Folgen zum Beispiel<br />

beim Thema Wohnen zu tun. Klimaoptimierte Häuser beispielsweise<br />

dürfen nicht dazu führen, dass Menschen sich die Miete nicht<br />

mehr leisten können.<br />

Wir wollen zweitens die Netto-Null-Strategie voranbringen,<br />

die im Koalitionsvertrag beschlossen wurde, bei der sich aber wenig<br />

tut. Netto-Null-Ziele besagen, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt,<br />

etwa 2045 oder 2050, ein Land netto rechnerisch überhaupt keine<br />

Treibhausgase mehr in die Atmosphäre ausstoßen darf. Dazu müssen<br />

alle Sektoren einen Beitrag leisten, auch der Verkehrssektor und der<br />

52 Kleine Kniffe<br />

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