Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2023

Netzwerke als Navigationshilfen
Das DENEFF-Netzwerk
als Navigationshilfe in der Förderlandschaft
Um die gesamtgesellschaftlichen Klimaziele einzuhalten und die notwendigen Energieeinsparungen
zu erreichen, müssen Unternehmen in großer Zahl Querschnittstechnologien austauschen (effizientere
Motoren, Pumpen, Druckluft usw.), intelligent steuern und bei der notwendigen Umstellung auf
dekarbonisierte Prozesswärme eine möglichst effiziente Technologie auswählen. Neben der Verringerung
des Verbrauchs spielt in einer Welt der erneuerbaren Energien die Flexibilisierung des Energieverbrauchs
eine wichtige Rolle. Ganz schön viel zu tun also – gut, dass es hier finanzielle Unterstützung durch den
Staat bei Planung und Umsetzung gibt.
Ein Beitrag von Dr. Tatjana Ruhl
Im Dickicht der Förderprogramme
Netzwerke, Austausch-Veranstaltungen und Wissenstransfer
mit anderen Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen
stehen, helfen immens, Licht ins Dunkel der häufig unübersichtlichen
Förderlandschaften zu bringen. Immer wieder führt die
DENEFF zum Beispiel Informationsveranstaltungen zu den Fördermöglichkeiten
von Transformationskonzepten für Mitglieder und
Interessierte durch. Transformationskonzepte sind Meilensteinpläne
für Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Sie werden
seit Ende 2021 durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK)
gut gefördert. Inzwischen sind die ersten Konzepte fertig gestellt,
sodass die DENEFF die neugewonnen Erfahrungen der Frontrunner
für die Öffentlichkeit aufbereiten kann.
Transformationskonzepte unter der Lupe
Mit dem Modul 5 der Bundesförderung für Energie- und
Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) können sich Unternehmen
große Teile ihrer Transformationskonzepte fördern lassen.
Konkret bedeutet das, dass das BMWK Unternehmen finanziell
dabei unterstützt, eine CO 2
-Bilanz anzufertigen (verpflichtend über
Scope 1 & Scope 2), Daten zu beschaffen, Messungen durchzuführen,
eigene Klimaziele zu definieren, einen Maßnahmenplan zur Zielerreichung
zu erstellen und Handlungsoptionen nach Chancen und
Risiken zu bewerten. Hierfür können sich Unternehmen Unterstützung
von Experten holen und sich die anfallenden Kosten ebenfalls
fördern lassen. Was bei der Beantragung und Erstellung zu beachten
ist, hat die DENEFF zusammen mit der GUTcert und Ökotec in
einem kostenlosen Leitfaden zusammengetragen, den interessierte
Unternehmen auf Anfrage erhalten können. Ebenso steht in Kürze
eine Neuauflage des Leitfadens „Vom Energiemanagement zum Klimamanagement“
an.
Zentraler Trigger für Klimatransformation: Die
Wertschöpfungskette
DENEFF-Veranstaltungen haben gezeigt, wie wichtig eine
Bestandsaufnahme, ein Ziel und ein Weg zum Ziel für die Klimatransformation
von Unternehmen sind. Während Scope 1
(direkte Emissionen) und 2 (indirekte Emissionen aus Energie) in
der geförderten CO 2
-Bilanz verpflichtend aufzunehmen sind, lassen
sich auch jetzt schon viele Unternehmen die Scope-3-Emissionen
(indirekte Emissionen aus der eigenen Wertschöpfungskette, insbesondere
über eingekaufte Vorprodukte) freiwillig mitbilanzieren.
Das ist sehr sinnvoll und vorrausschauend, denn die Inkludierung
von Scope 3 und damit der vollständige CO 2
-Fußabdruck ist für die
Wettbewerbsfähigkeit als Zulieferunternehmen maßgeblich. Fast
alle Unternehmen haben den bei weitem größten Teil ihrer Emissionen
in Scope 3 und müssen diesen bedingungslos angehen, weil
nur so der Carbon Footprint ernsthaft reduzierbar und damit die
tatsächliche Klimaneutralität eines Unternehmens erreichbar ist.
Den Einkäufern der Unternehmen fällt dabei eine zentrale Rolle zu.
Best-Practice Beispiele als Trampelpfade
Best-Practice Beispiele im Rahmen von DENEFF-Veranstaltungen
zu geförderten Transformationskonzepten haben gezeigt, dass
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