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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2023

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Startups als Innovationstreiber<br />

Volle Transparenz durch physische und digitale<br />

Rückverfolgbarkeit in der Textilproduktion und -recycling<br />

Immer neue Gesetzesinitiativen und Richtlinien wie die EU Deforestation Regulation (EUDR), der<br />

US-amerikanische Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) oder die EU-Ökodesign-Richtlinie fordern<br />

Transparenz in der <strong>Beschaffung</strong> ein, die im Produktpass Ausdruck finden sollen. Der Autor bezweifelt<br />

jedoch, dass es durch ein neues Format tatsächlich <strong>Beschaffung</strong>srisiken <strong>für</strong> Inverkehrbringer adressiert<br />

werden.<br />

Ein Beitrag von Tobias Herzog<br />

<strong>Beschaffung</strong>srisiken und<br />

Produktpass sind in aller Munde.<br />

Produktpässe versprechen in der<br />

textilen <strong>Beschaffung</strong>, <strong>für</strong> Batterien,<br />

Spielzeuge oder elektronische<br />

Geräte Transparenz bzw. einen<br />

„lückenlosen Lebenslauf“.<br />

<strong>Beschaffung</strong>srisiken haben<br />

ihren Ursprung nicht auf der Produktebene,<br />

sondern überwiegend<br />

im Material, welches eingekauft<br />

wurde, um ein Produkt zu fertigen.<br />

Leder, Naturfasern oder<br />

Gummi sind typische Beispiele <strong>für</strong> <strong>Beschaffung</strong>srisiken wie etwa<br />

Entwaldung oder moderne Sklaverei.<br />

Der Produktpass zieht <strong>für</strong> die Herkunft solcher Materialien nur<br />

die Daten heran, die aktuell in der Lieferkette verfügbar sind. Die<br />

Sammlung dieser Daten <strong>für</strong> bestimmte Due-Diligence Prüfungen<br />

sind lästig und landen als Aufgabenpaket meistens bei einem Tier 1<br />

Lieferanten, der sich in der Regel im Erzeugerland befindet.<br />

„Alter Wein in neuen Schläuchen“ ist vermutlich die beste<br />

Beschreibung <strong>für</strong> diese Bemühungen. Es gelten die alten Zertifikate<br />

und Audits, die auf denselben Dokumenten des Geschäftsverkehrs<br />

basieren, lediglich ergänzt um eine „dashbord-artige“ Visualisierung<br />

und Digitalisierung der vorhandenen Dokumente in Papierform<br />

durch Scans.<br />

Übersicht<br />

Der optische Fingerabdruck ist eine Methode der physischen<br />

Markierung von Material neben anderen Methoden wie der künstlichen<br />

DNA.<br />

Der Vorteil des optischen Fingerabdrucks besteht in der<br />

Maschinenlesbarkeit mit tragbarer Spektroskopie. Eine spezifische<br />

Lichtanregung entlockt einem anorganischen Pigment eine spektrale<br />

Kodierung, die etwa <strong>für</strong> den Hersteller oder eine Materialgüte<br />

steht. Dazu wird das Material mit dem Marker homogen vermischt.<br />

Es ist Zeit, dass Transparenz über<br />

Tier 1 hinausgedacht wird und sich<br />

die Industrie auf den wahren Träger<br />

der Produktintegrität besinnt, nämlich<br />

das Material selbst, welches ein<br />

Träger von Produktauthentizität ist<br />

und an jeder Stelle der Wertschöpfung<br />

beweisen kann.<br />

Hier versprechen Blockchain und<br />

ähnliche Technologien eine Lösung,<br />

die die Materialintegrität über eine<br />

Massenbilanz sicherstellen sollen.<br />

Denkt man ein solches System einmal<br />

in skalierter Form <strong>für</strong> ganze Industriezweige bzw. Branchen sind<br />

Zweifel angebracht, ob die Materialien im Lager tatsächlich ihren<br />

digitalen Zwillingen entsprechen. Was fehlt, ist die Möglichkeit<br />

der Überprüfung des Materials an jeder Stelle der Lieferkette. Diese<br />

Prüfung muss unkompliziert möglich sein. Eine solche physische<br />

Prüfung darf sich zudem nicht einem digitalen Kontext entziehen,<br />

weshalb auch von „phygital“ Lösungen gesprochen wird, wenn<br />

Unternehmen physische Marker und digitale Konzepte <strong>für</strong> die Rückverfolgbarkeit<br />

von Material einsetzen.<br />

Die Firma Tailorlux steht <strong>für</strong> die Umsetzung solcher Konzepte<br />

mit Hilfe von Spektroskopie. Egal ob es sich um die Quantifizierung<br />

von Recyclingfasern oder die Rückverfolgbarkeit von Gummi und<br />

Kunststoff geht – die Spektroskopie ist der Ansatz aus der Materialperspektive,<br />

die den Produktpass substanziell bereichern kann.<br />

28 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_10_23_KMU.indd 28 11.10.23 06:51

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