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TITELTHEMA Klimawandel<br />

Das Eis nimmt weiter ab, Pinguine und<br />

Eisbären verändern ihr Verhalten. Sebastian<br />

Ahrens, Geschäftsführer von Hapag-<br />

Lloyd Kreuzfahrten, und sein Team beobachten<br />

mit Sorge die Entwicklung in den Polargebieten.<br />

Bereits jetzt steht fest: Der Klimawandel<br />

und der damit verbundene Anstieg der<br />

Temperaturen gibt dem Tourismus in der Arktis<br />

und Antarktis ein neues Gesicht.<br />

Nirgendwo sonst auf der Welt wird touristischen<br />

Unternehmen so eindeutig vor Augen<br />

geführt, dass sich das Weltklima wandelt. Hotels<br />

in Wintersportorten beklagen Schneemangel,<br />

in der Karibik und dem Südosten der USA<br />

wird die Touristik vermehrt mit Wirbelstürmen<br />

konfrontiert – doch handelt es sich bislang<br />

um kein Dauerphänomen wie anscheinend<br />

in den Polargebieten. Dort wirkt sich der<br />

Temperaturanstieg bereits direkt auf das Produkt<br />

aus: Neben Expeditionsschiffen mit Eisklasse<br />

wagen sich durch den Rückgang des<br />

Eises auch klassische Kreuzfahrtschiffe in die<br />

polaren Regionen vor. Ahrens ist davon nicht<br />

Foto: Robinson<br />

Sparen heißt<br />

das Zauberwort<br />

Touristische Unternehmen stehlen sich nicht aus der Verantwortung. Sie<br />

versuchen den ENERGIEVERBRAUCH von Flugzeugen und Hotels zu drosseln.<br />

begeistert: »Diese sensiblen Ökosysteme sind<br />

keine Ziele für den Massentourismus.«<br />

Was das Mehr an Schiffen letztendlich für<br />

Konsequenzen hat und ob Reedereien wie Hapag-Lloyd<br />

Kreuzfahrten künftig ihren Fahrplan<br />

ändern müssen, um ihren Kunden überhaupt<br />

noch Eis zeigen zu können – darüber lässt sich<br />

derzeit nur spekulieren. Was bringt die Zukunft?<br />

Diese Frage macht die Spezialisten der<br />

Polargebiete derzeit genauso ratlos wie alle<br />

anderen touristischen Unternehmen auch.<br />

Dennoch wollen viele nicht die Hände in den<br />

Schoß legen und einfach abwarten.<br />

ALTERNATIVE ENERGIEN. »Wir sind auch<br />

Verursacher«, betont Dr. Wolf Michael Iwand.<br />

Für den Leiter des TUI-Umweltmanagements<br />

genießt das Thema Klimawandel oberste Priorität,<br />

seine Devise heißt: Energie sparen. Die<br />

Firmenzentrale bezieht daher Strom aus Wasserkraft,<br />

Computer schalten sich automatisch<br />

aus. Und die eigene Hotellerie versucht, ohne<br />

fossile Brennstoffe auszukommen. Der Robin-<br />

Foto: ccvison<br />

son-Club Amadé im Salzburger Land zum Beispiel<br />

erhält seine Energie aus einem Biomassekraftwerk.<br />

Dieses entstand, so Iwand, auf Initiative<br />

der TUI in Kleinarl und versorgt nun<br />

auch das Dorf. In Marokko geht das Unternehmen<br />

nicht ganz so weit. Doch soll der neue<br />

Club in Agadir zumindest eine Solaranlage erhalten.<br />

Seine größte Aufmerksamkeit schenkt<br />

Iwand jedoch einem anderen Thema: Dem<br />

Transport zum Urlaubsort. Als Beitrag zum<br />

Klimaschutz führte das Unternehmen nach<br />

Studiosus wie inzwischen viele andere Veranstalter<br />

auch »Zug zum Flug« ein. Die Kunden<br />

sollten animiert werden, bei der Anreise zum<br />

Flughafen ein umweltfreundliches Verkehrsmittel<br />

zu nutzen.<br />

»Die größte Energieeffizienz erreichen<br />

wir momentan allerdings bei den Airlines«,<br />

sagt Iwand. Rund drei Prozent der weltweiten<br />

CO 2 -Emissionen stammen von Flugzeugen.<br />

Klimaexperten gehen aber davon aus, dass<br />

trotz dieser niedrigen Zahl der Beitrag der<br />

Fluggesellschaften am Klimawandel nicht unerheblich<br />

ist. Denn, so ihr Argument, die Flieger<br />

stoßen neben dem Kohlendioxid noch andere<br />

klimaschädliche Abgase aus, auch fördern<br />

ihre Kondensstreifen die Erwärmung.<br />

Doch nicht allein vor diesem Hintergrund<br />

setzen viele Fluggesellschaften seit einigen<br />

Jahren alles daran, ihre Maschinen sparsamer<br />

zu machen. Auch durch die steigenden Kosten<br />

für Kerosin entstand bei den Airlines der<br />

Wunsch, den Verbrauch zu drosseln. »Wir haben<br />

es bei diesem Thema leicht, da die enormen<br />

Energiepreise der Treiber sind«, räumt<br />

Umweltmanager Iwand ein.<br />

20 TRAVEL ONE 7.3.2007

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