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DESTINATION Indien Indiens Riviera Tropenparadies mit starken europäischen Einflüssen: Ob für Familien oder Partygänger – GOAS lange Strände bieten für jeden Urlauber das Passende. 98 TRAVEL ONE 7.3.2007
INDIEN Siquerim Beach: Die Ferienzentren des indischen Bundesstaates Goa sind von Europa aus gut zu erreichen Als erste entdeckten Hippies und Aussteiger in den 70er Jahren die endlosen Strände des kleinsten indischen Bundesstaates. Schließlich war Goa wie wohl keine andere Region Indiens schon früh europäisch geprägt. Knapp 500 Jahre portugiesischer Herrschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Weiß getünchte Kirchen, feudale Villen und westlich gekleidete Frauen bestimmen das Straßenbild. Das mediterrane Flair und die für Indien unübliche Freizügigkeit beim Verkauf von alkoholischen Getränken machen Goa noch heute zum idealen Tropenparadies. Längst haben die Pauschalreisenden den Bundesstaat mit seiner knapp hundert Kilometer langen Küste erobert. Aber auch bei den Indern gewinnt das Ferienparadies zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Reiche und Schöne bauen hier ihre Ferienhäuser, zum Verdruss der einheimischen Bevölkerung und der Umweltschützer. Erst im Januar musste die Regierung einen umstrittenen Bebauungsplan aufgrund massiver Proteste zurückziehen. TECHNO-JÜNGER STATT HIPPIES. Von dem einstigen Hippie-Paradies ist nicht mehr viel übrig. So regiert auch auf dem berühmten Flohmarkt in Anjuna im Norden Goas längst der Kommerz. Jeden Mittwoch strömen Hunderte von Touristen zu dem mehrere Fußball-Felder großen Flohmarkt in das Küstendorf. Wo früher Rucksackreisende ihre Jeans zu Geld machten, gibt es heute alles, was Indiens Souvenirindustrie zu bieten hat – vom geschnitzten Elefantengott bis zur tibetischen Gebetsmühle. Dennoch ist Anjuna nach wie vor auch Treffpunkt der alternativen Reiseszene. Kleine Pensionen und Restaurants säumen die Klippen und Aussteiger im Rentenalter knattern mit ihren Motorrädern über die schmalen Straßen. Seit einigen Jahren ist hier auch ein Zentrum der Techno-Szene. In den Wintermonaten treffen sich Tausende von Vergnügungssüchtigen bei den berühmt-berüchtigten Strandpartys. »Eine intensive Erfahrung« Unsere Indien-Expertin Bärbel Schwertfeger war diesen Winter in Goa unterwegs ■ Die Psychologin und Journalistin kennt sich nicht nur sehr gut in den touristischen Regionen Indiens aus, sie beschäftigt sich auch seit Jahren intensiv mit Ayurveda.Schwertfeger schwört auf die alte Heilkunst und kurt regelmäßig in Indien. Pauschalreisende bekommen davon meist nichts mit. Ihre Hochburg ist Calangute. Rund sieben Kilometer erstreckt sich der breite Sandstrand vom Baga Beach im Norden über den belebten Calangute Beach und den etwas ruhigeren Candolim Beach bis zum schmaleren Siquerim Beach, an dessen Ende hoch auf dem Felsen das luxuriöse Fort Aguada Beach Resort thront. Unzählige Restaurants, Bars, Hotels und Souvenirläden säumen die stets überlastete Verbindungsstraße zwischen den Stränden. In den kleinen Hotels in Baga steigen oftmals Familien ab. Hier befindet sich aber auch der angesagte Szene-Treff Tito‘s mit Disco und Musik-Events. In Calangute trifft man vor allem auf britische Pauschaltouristen und überwinternde Rentner. Zum Ende der Bucht wird es zunehmend ruhiger. Hier liegen einige der besseren Hotels wie das Taj Holiday Village und das erwähnte Fort Aguada Beach Resort. Eine kleine Straße führt zu den Resten des al- ten Forts und dem neuen weißen Leuchtturm. Von hier hat man einen schönen Blick über die Küste und den Mandovi-Fluss. VORSICHT BEIM BADEN. Trotz allem Rummel, am breiten Strand ist immer noch genug Platz. Weil man in Goa laut Gesetz erst 500 Meter hinter der höchsten Flutlinie bauen darf, liegen alle Hotelanlagen ein Stück vom Meer entfernt. Meist erreicht man den Strand nur auf schmalen Fußpfaden. Dort sorgen unzählige dürftig zusammengehämmerte Restaurant- oder Bar-Hütten fürs leibliche Wohl. Vom englischen Frühstück bis zum karibischen Cocktail ist hier alles zu haben. Zu jeder Strandhütte gehören auch Liegestühle und Sonnenschirme, die die Gäste in der Regel umsonst nutzen können. Das Meer dürfte allerdings so manchen eher enttäuschen. Das Wasser ist meist aufgewühlt und trüb. An manchen Stellen ist das Baden aufgrund tückischer Unterwasserströmungen auch nicht ungefährlich. Ein Ausflug in die Hauptstadt Panaji sollte auf keiner Reise fehlen. Schmale Häuser mit roten Ziegeldächern und den typischen über die Straße hängenden Holzbalkonen säumen die Straßen und auf dem Markt werden Chouricos, scharfe, geräucherte Würste aus Schweinefleisch, verkauft. In den Läden locken bunte Seidenstoffe, Antiquitäten und Souvenirs aller Art. Zum Pflichtprogramm gehört auch ein Ausflug in die neun Kilometer entfernte einstige Hauptstadt der Kolonie. Ende des 16.Jahrhunderts galt Old Goa als eine der prächtigsten Städte des ganzen Ostens. Heute zeugen nur noch einige inmitten von gepflegten Parkanlagen mit uralten Bäumen verstreute, imposante Kirchen vom einstigen Reichtum. Fotos: Bärbel Schwertfeger (l.), Stock.XCHNG (o.) INDIEN AM STRAND RADELN. Goas längste Strände liegen südlich der Hauptstadt, wo sich auch der Flughafen Dabolim befindet. Die Fahrt geht an malerischen Reisfeldern, ausgedehn- 7.3.2007 TRAVEL ONE 99
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