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DESTINATION Bilanz 2007<br />
Griechenland: 2006 erfolgreich – überdrehen die Hoteliers nun die Preisschraube?<br />
Thailand: Preis und Leistung stimmen<br />
Großveranstalter für beide Länder von »guten<br />
Zuwächsen«.<br />
Weiter südlich auf dem afrikanischen Kontinent<br />
konnten die Touristiker 2006 zufrieden<br />
sein. Südafrika und Namibia verzeichneten<br />
ein Gästeplus um drei Prozent, für Kenia legte<br />
die Nachfrage gar um zehn Prozent zu.<br />
Durchweg rosig scheint es für die Golfstaaten<br />
zu laufen: In Dubai verhindern laut<br />
Fremdenverkehrsamt nur fehlende Hotelkapazitäten<br />
ein schnelleres Wachstum, Abu Dhabi<br />
sonnt sich in geradezu sprunghaft steigender<br />
Nachfrage. Auch der Oman, der die touristische<br />
Expansion eher vorsichtig angeht, erfreut<br />
sich zunehmender Beliebtheit.<br />
ASIEN TREIBT FERNREISEMARKT AN. Der eigentliche<br />
Wachstumsmotor auf der Fernstrecke<br />
ist jedoch Asien. Mit Ausnahme von Kambodscha,<br />
das einen empfindlichen Rückgang der<br />
Besucherzahl aus Deutschland verzeichnen<br />
musste, und Sri Lanka, das nach wie vor unter<br />
innenpolitischen Unruhen leidet, erlebten<br />
sämtliche Ziele einen Aufschwung. Allen voran<br />
legte Thailand zu. Dabei spiegelt der satte Anstieg<br />
um 20 Prozent nicht etwa die Erholung<br />
von einer Nachfragekrise. Schon 2004 und<br />
2005 bewegte sich der Zustrom auf Rekordhöhe.<br />
Malaysia und Indien konnten mit Zuwächsen<br />
um acht Prozent vom Asien-Trend profitieren.<br />
Die Städte- und Stopover-Ziele Hongkong<br />
und Singapur gewannen rund vier Prozent<br />
dazu, Macau registrierte auf wesentlich kleinerer<br />
Basis – 14 Prozent mehr Gäste. Die Malediven<br />
haben den Tsunami-Schock zur Renovierung<br />
vieler Hotels genutzt und liegen nun wieder<br />
gleichauf mit den Besucherzahlen von<br />
2004. Und auch auf den Philippinen geht es<br />
langsam bergauf (+2%). Bei den »exotischeren«<br />
unter den asiatischen Reisezielen war Myanmar<br />
mit einem Plus von 30 Prozent am erfolgreichsten.<br />
Vietnam zog acht Prozent mehr Urlauber<br />
an als im Vorjahr.<br />
USA UND KANADA SCHWACH. Westlich von<br />
Europa ist das Bild weniger einheitlich. Kanada<br />
verliert gegenüber dem Vorjahr rund acht Prozent<br />
und auch die USA konnten den Aufwärtstrend<br />
von 2005 nicht fortsetzen und liegen mit<br />
1,37 Millionen Gästen aus Deutschland (-3%)<br />
weit von der Rekordmarke von über zwei Millionen<br />
(1998) entfernt.<br />
Weiter im Süden des Kontinents sieht es<br />
besser aus. Für Mexiko sind die Gästezahlen immerhin<br />
stabil. Chile schreibt ein leichtes Minus<br />
fehlender Flugkapazität zu. Brasilien dagegen<br />
sieht sich trotz Varig-Krise angesichts der Condor-Flüge<br />
aus Deutschland touristisch besser<br />
aufgestellt denn je, auch wenn konkrete Zahlen<br />
für 2006 noch fehlen. Einen Achtungserfolg erzielte<br />
wie schon bei der Fußball-WM Ecuador:<br />
Der Andenstaat legte zehn Prozent zu und hofft<br />
nun auf eine nachhaltige Wirkung gestiegener<br />
Sympathiewerte und aktiven Marketings.<br />
Auf einen WM-Effekt hoffen auch Trinidad<br />
& Tobago – schon 2006 legten die Inseln um<br />
fünf Prozent zu. Ansonsten bestätigt sich in der<br />
»kleinen Karibik« mal wieder, dass Wohl und<br />
Weh’ stark von Ferienflugverbindungen abhängen.<br />
Auf Barbados – ohne direkte Fluganbindung<br />
– bewegte sich nichts, Antigua & Barbuda<br />
konnten dagegen mit einem wöchentlichen<br />
Condor-Flug rund sieben Prozent gewinnen.<br />
Für die Bahamas, wo sich flugtechnisch wenig<br />
verändert hat, zeigt der Pfeil leicht nach oben.<br />
Die großen Karibikinseln leiden offenbar<br />
unter dem Asien-Trend in Sachen Badeurlaub.<br />
Am stärksten wurde Kuba in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Um gut acht Prozent ließ die Anziehungskraft<br />
nach; im vierten Jahr in Folge,<br />
das unter negativen Vorzeichen stand. Dem<br />
wichtigstem Zielgebiet, der Dominikanischen<br />
Republik, schwinden ebenfalls seit vier Jahren<br />
die Besucher, wenngleich der Rückgang 2006<br />
mit 3,5 Prozent moderat ausfällt. Jamaika büßt<br />
gegenüber 2005 rund ein Prozent deutsche<br />
Kundschaft ein. Übrigens können alle drei Destinationen<br />
die Verluste auf die leichte Schulter<br />
nehmen. Zuwächse aus anderen Quellmärkten<br />
– vor allem aus Nordamerika – kompensieren<br />
den Trend locker. Christian Schmicke<br />
62 TRAVEL ONE 7.3.2007<br />
Fotos: Kessler Medien