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Livorno Marseille<br />

größte Gespensterpopulation Europas aufzuweisen.<br />

Abendliche Stadtrundgänge mit Horrorgeschichten<br />

sind eine britische Spezialität,<br />

die etwas Sprachkenntnis und gute Nerven erfordert.<br />

Die Guides versuchen sich gegenseitig<br />

zu übertrumpfen mit schaurigen Effekten.<br />

Die Whisky Destillerien liegen zu weit<br />

entfernt für Besucher, die nur kurz in Edinburgh<br />

sind. Trotzdem gibt es in der Stadt zahlreiche<br />

Möglichkeiten, an einer Whisky-Verkostung<br />

teilzunehmen. Das Scotch Whisky<br />

Heritage Centre ist eine äußerst seriöse Anlaufstelle,<br />

wo man viel über Herstellung und<br />

Unterschiede bei den edlen Tropfen auf den<br />

Highlands, den Lowlands und von den schottischen<br />

Inseln erfahren kann. Und probieren<br />

darf man natürlich auch. RS<br />

■ Fährrouten: Zeebrugge – Rosyth<br />

(Superfast Ferries)<br />

Genua<br />

■ Eine große seemännische Tradition hat Genua<br />

geprägt. Das sieht man dem Hafen an –<br />

ein Bild wie aus frühen Tagen der Schifffahrt:<br />

Moderne Kreuzfahrtschiffe neben rostigen<br />

Frachtkähnen, Container-Terminals neben alten<br />

Kränen. Das volle Spektrum maritimen<br />

Lebens ist vertreten. Dazu gehört natürlich<br />

auch eine Vielzahl von Fährrouten, sei es nach<br />

Sardinien, Sizilien oder nach Barcelona. Die<br />

Fährschiffe, die in Genua festmachen, gehören<br />

zu den modernsten des Mittelmeers.<br />

Mit über 600.000 Einwohnern ist Genua<br />

eine Großstadt, und die Altstadt zählt zu den<br />

größten Italiens. Sie beginnt am Hafen und<br />

erstreckt sich steil den Berg hinauf, denn Ge-<br />

nua liegt direkt am Apennin. Bis in die neunziger<br />

Jahre hinein hatte das Hafenviertel mehr<br />

als nur ein Imageproblem. Kleinkriminelle<br />

trieben ihr Unwesen und brachten Genua in<br />

Verruf. Aber Stadtverwaltung und Polizei haben<br />

die Schwierigkeiten weitgehend in den<br />

Griff bekommen. Es wurde in die Sanierung<br />

der Altstadt investiert, die Infrastruktur wurde<br />

verbessert und die Polizei verschärfte ihre<br />

Kontrollen. Heute kann man als Tourist wieder<br />

durch die engen Gassen schlendern, und<br />

die historischen Gebäude pittoresk finden,<br />

auch wenn hier und da noch der Putz abblättert.<br />

Aber trotz morbidem Charme ist die Altstadt<br />

von Genua anziehend, vielleicht gerade,<br />

weil sie nicht perfekt ist.<br />

Stararchitekt Renzo Piano, der aus Genua<br />

stammt, wurde mit der Gestaltung eines neuen<br />

Übergangs zwischen Altstadt und Hafen<br />

beauftragt. Die neue Uferpromenade hat die<br />

Wasserseite Genuas entscheidend verschönert.<br />

Nun macht es wieder Spaß, von den Terminals<br />

aus am Hafen entlang zu schlendern.<br />

Genuas Wahrzeichen ist die Lanterna, der<br />

117 Meter hohe Leuchtturm. Er ist von den<br />

Fähranlegern aus zu Fuß zu erreichen. RS<br />

■ Fährrouten: Genua-Barcelona (Grandi Navi<br />

Veloci), Genua-Olbia (Moby Lines), Genua-<br />

Palermo (Grandi Navi Veloci)<br />

Italien: Livorno<br />

■ Livorno ist für Mitteleuropäer kein Ankunftshafen,<br />

sondern ein Abfahrtshafen. Man<br />

freut sich auf das Urlaubsziel, was im Falle<br />

von Livorno Sardinien oder Korsika heißt. Solche<br />

Abfahrtshäfen werden oft nicht beachtet,<br />

sind nur eine schnelle Durchgangsstation.<br />

Livorno hat aber deutlich mehr zu bieten als<br />

die Endstation des DB Autozugs und den Hafen.<br />

Sicher sind der größte Containerhafen<br />

Italiens und die Raffinerien keine Augenweide,<br />

aber die Strände der Umgebung sind mehr<br />

als nur einen Besuch wert. Livorno wurde aufgrund<br />

seiner Bedeutung als Hafenstadt im<br />

zweiten Weltkrieg stark zerstört, von der historischen<br />

Bebauung ist daher wenig übrig.<br />

Sprechen wir also lieber über die lange,<br />

schmale Provinz Livorno, die im Norden von<br />

der Hafenstadt begrenzt wird und im Süden<br />

bis nach Piombino reicht, denn sie ist eine abwechslungsreiche<br />

Urlaubsregion. Wer sich für<br />

Kulturgeschichte interessiert, wird im Süden<br />

im einstigen Siedlungsgebiet der Etrusker fündig.<br />

Und im Hinterland locken ständig die<br />

Hügel der Toskana.<br />

Livorno ist in Italien bekannt für seine tolerante,<br />

weltoffene Einstellung, was die Stadt<br />

übrigens mit vielen anderen Hafenstädten der<br />

Welt verbindet. Nicht nur die Religionsfreiheit,<br />

auch die künstlerische Freiheit sind fest verankert.<br />

Livorno war der Heimatort des avantgardistischen<br />

Malers Amedeo Modigliani (1884<br />

bis 1920), in der Stadt gründete sich auch eine<br />

bedeutende Gruppe von Impressionisten, die<br />

»Macchiaioli«, was so viel wie »Farbkleckser«<br />

bedeutet. Die Stadt Livorno hat der Künstlergruppe<br />

ein eigenes Museum gewidmet.<br />

Dass die Stadt 1830 das erste Seebad Italiens<br />

war, ist heute nicht mehr zu erkennen.<br />

Hübsch sind die kleinen Kanäle, die sich durch<br />

die Altstadt ziehen. RS<br />

■ Fährrouten: Livorno – Bastia (Moby<br />

Lines, Corsica Ferries), Livorno – Bastia<br />

(Moby Lines), Livorno – Golfo Aranci<br />

(Sardinia Ferries)<br />

52 TRAVEL ONE 7.3.2007

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