produkt - Travel-One

Jede Woche bricht die Sapphire derzeit im
ägyptischen Safaga auf, nimmt zuerst Kurs auf
Aqaba, steuert dann Sharm el Sheikh auf der
Halbinsel Sinai und anschließend Suez und
Hurghada an. Die Häfen stehen auch im Fahrplan
anderer Reedereien. Der Unterschied:
Die Kreuzfahrtschiffe fahren höchstens zweimal
während einer Saison dort vorbei. Sie befinden
sich auf der »Durchreise«, wie im
nächsten Winter die Aida Cara, die Costa Romantica
und die Costa Europa. Die Ozean-
liner passieren das Rote Meer auf ihrem Weg
vom Mittelmeer zum Persischen Golf, wo sie
zu Turnusreisen aufbrechen. Und auch die
Fahrt zurück nach Europa erfolgt durch das
Gewässer zwischen der Arabischen Halbinsel
und Ägypten. Mit den Schiffen anderer Reedereien
verhält es sich ähnlich. Sie durchqueren
das Rote Meer während ihrer Reisen rund um
den Globus, also häufig nur einmal pro Jahr.
GENAU HINSEHEN. Diese unregelmäßige Präsenz
schränkt die Auswahl an Kreuzfahrten
ein. Reisebüros, die ihren Kunden etwa die
Aida Cara oder die Columbus vorschlagen,
müssen das genaue Datum der jeweiligen Reise
im Kopf haben. Bieten sie dagegen die Sapphire
an, haben sie einen Vorteil: Durch die
wöchentlichen Abfahrten über mehrere Monate
hinweg ist die Zahl der Termine größer.
Allerdings eignet sich die Sapphire nicht
für jeden Kunden. Wer das Clubleben einer
Aida sucht oder sich das luxuriöse Ambiente
einer Deutschland wünscht, ist auf dem Drei-
Sterne-Schiff nicht gut aufgehoben. Wohl fühlen
sich dagegen Urlauber, die die klassische
Kreuzfahrt in gediegener Atmosphäre schätzen,
aber weder ein abendfüllendes Showprogramm
noch ein großes Wellness- oder Sportangebot
erwarten. Und apropos Kultur: Dafür
7.3.2007 TRAVEL ONE
Kairo
Mittelmeer
Suez
Safaga
Israel
Sharm
el Sheikh
Aqaba
Rotes
Meer
Jordanien
Ägypten Saudi-
Hurghada
Arabien
sollte sich ein Passagier der Sapphire interessieren.
Denn es ist zwar ein Erlebnis, in Sharm el
Sheikh an den Korallenriffen zu schnorcheln
und die äußerst bunte Unterwasserwelt zu
erleben. Und auch die Seereise entlang der rosafarbenen
Berge des Sinai, eingebettet zwischen
grünblauem Wasser und leuchtend blauem
Himmel, ist ein Genuss. Doch auf die Ausflüge
zu verzichten, wäre angesichts der weltberühmten
Sehenswürdigkeiten in der Region
ein Frevel, mindestens ein Besuch sollte zum
Programm gehören – ob nach Petra, nach Kairo
samt Pyramiden von Suez aus, nach Luxor
von Safaga aus oder zum Katharinenkloster.
BIBLISCHES KLOSTER. Wieder klingelt der
Wecker früh. Die Sapphire hat im Hafen von
Sharm el Sheikh die Anker geworfen, als die
Mehrzahl der Passagiere an diesem Morgen
das Schiff verlässt. Rund 230 Kilometer Busfahrt
liegen vor den Ausflüglern. Und die Zeit
drängt: Bereits um 12 Uhr schließt das Katharinenkloster
für Besucher seine Pforten.
Das wie eine Festung gebaute griechischorthodoxe
Kloster (erste Erwähnung: 324
nach Christi) ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit
im südlichen Sinai. Daher spucken unzählige
Busse jeden Morgen Scharen von Touristen
vor dem Fußweg zu der Anlage aus. Sie
quetschen sich durch den schmalen Eingang
des Klosters, drängen sich in die kleine Basilika
und bestaunen »den« Busch – es soll sich
um den »brennenden Dornbusch« handeln,
durch den Gott mit Moses sprach. Ein Genuss
ist der Besuch angesichts der Massen an Menschen
nicht. Doch wer den Berg auf der gegenüberliegenden
Seite des Kloster hochkraxelt
und die Anlage von oben sieht, der wird für
die lange Anfahrt entschädigt. Und auch für
das frühe Aufstehen. Petra Hirschel
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