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liert."<br />

Tamara sah durch die Tür Lilja direkt an. Sie wusste<br />

nicht, was sie sagen sollte.<br />

Sie sprach ganz leise. "Hallo Lilja."<br />

Doch Lilja antwortete nicht, sie reagierte gar nicht. Sie<br />

sah apathisch durch die Tür, <strong>als</strong> wäre die Tür für sie<br />

immer noch undurchsichtig und <strong>als</strong> hätte sie nichts gehört.<br />

Tamara war beunruhigt, sie sah die Betreuerin an. Die<br />

Betreuerin klopfte kräftig gegen die Tür. "Hallo, Besuch<br />

für Sie!"<br />

Lilja sah einen kurzen Moment auf und Tamara in die<br />

Augen und schüttelte den Kopf.<br />

Die Kameras an der Decke im kleinen Raum, die von<br />

außen nicht sichtbar waren, surrten und zeichneten<br />

jede Reaktion Liljas auf, um die Ergebnisse für die weitere<br />

psychopharmakologische Behandlung auszuwerten.<br />

Lilja hatte dies schnell begriffen.<br />

Jetzt ließ das Surren Lilja einen kurzen Moment erstarren,<br />

dann zwang sie sich ein fades Lächeln auf die Lippen.<br />

Sie hatte inzwischen begriffen, dass jede Kritik<br />

gegen sie ausgelegt wurde.<br />

Worte wollten ihr aber nicht über die Lippen kommen,<br />

sie hatte Angst, dass die Wahrheit durchbrechen würde.<br />

Lilja wollte nicht wieder gefesselt und ruhig gestellt<br />

werden, und sie war so traurig, hasserfüllt und kalt,<br />

wie nie zuvor.<br />

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