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Lilja begriff nicht, wie hatten sie es geschafft, so etwas<br />

aus Tamara zu machen. Sie hätte nie für möglich gehalten,<br />

dass Tamara sie anzeigen könnte.<br />

Sie verstand Tamara nicht. Sie starrte Tamara, die<br />

draußen vor der Zelle neben einer der Betreuerinnen<br />

stand, leer an.<br />

Lilja fragte sich, wie sie so blind hatte sein können. Sie<br />

hatte für jedes Verhalten Tamaras immer ein Entschuldigung<br />

parat gehabt.<br />

Aber nun war das alles egal, Lilja drehte sich weg.<br />

Doch Tamara schien davon nichts zu bemerken. Tamara<br />

hatte nur das kurze Lächeln ihrer besten Freundin<br />

wahrgenommen und war ein kleines bisschen beruhigt.<br />

Lilja sah fürchterlich aus.<br />

Doch Tamara wusste, das Liljas Krankheit fürchterlich<br />

war. Sie kam sich so hilflos vor. Aber Menschen mit<br />

Dissozialer Persönlichkeitsstörung half man nicht mit<br />

Nachgiebigkeit.<br />

Lilja tat ihr so leid, Tamara lächelte sie mit all ihrer Liebe<br />

an, obwohl Lilja ihr jetzt den Rücken zugewandt<br />

hatte.<br />

Zum Glück gab es ja die Betreuerinnen und Betreuer.<br />

Tamara wusste, die Betreuerinnen und Betreuer gaben<br />

sich hier alle Mühe, den Patientinnen und Patienten zu<br />

helfen. Überall hingen die 11 Gebote, in den Gängen,<br />

in den Einzelräumen und über dem Eingang des Instituts<br />

in goldenen Lettern.<br />

Die Betreuerin, die sie zum Einzelraum Liljas begleitet<br />

hatte, sah Tamara freundlich an. "Ich glaube, wir sollten<br />

ihr jetzt Ruhe lassen. Was Ihre Freundin jetzt vor<br />

allem braucht, ist Ruhe."<br />

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