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Yuriko Yushimata<br />

Ein klassischer Fall von Schizophrenie<br />

Der Psychoanalytiker bat den jungen Mann ohne Überraschung<br />

herein. Der Raum, in dem er Patientinnen und<br />

Patienten empfing, war freundlich aber auch professionell<br />

eingerichtet. Einige Blumen und einige wenige persönliche<br />

Details gaben dem Raum eine warme Note.<br />

Die schwarze Ledercouch und der Schreibtisch, hinter<br />

dem der Analytiker in der Regel seine Fragen stellte,<br />

sorgten gleichzeitig für die nötige Distanz.<br />

Der junge Mann trug ein schlichtes weites weißes Gewand<br />

und hatte lange wallende Haare. Seine Augen<br />

schienen von innen zu leuchten. Er umfasste die dargebotene<br />

Hand des Analytikers mit seinen beiden Händen,<br />

<strong>als</strong> würde er beten, und blickte ihm freundlich<br />

strahlend in die Augen. Der Analytiker blieb distanziert,<br />

nickte höflich, und wies auf die Couch. "Nehmen<br />

Sie bitte Platz."<br />

Der junge Mann legte sich auf die Couch, er sah über<br />

sich nur die Decke. Der Analytiker setzte sich hinter<br />

den Schreibtisch und betrachtete den jungen Mann.<br />

Auf einem Zettel notierte er 'übertriebene Freundlichkeit'.<br />

"Was kann ich für Sie tun?"<br />

Er ließ seinen Patienten erst einmal erzählen, fragte nur<br />

bei Stockungen nach, um den Fluss der Erzählung wieder<br />

in Gang zu bringen. Auf dem Zettel standen nun<br />

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