31.12.2012 Aufrufe

als PDF

als PDF

als PDF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

digendem Lächeln."Aber Sie sind erst 2010 <strong>als</strong> Lehrling<br />

in das Werk gekommen?"<br />

Der alte Mann nickte, sein Blick schien jetzt nach Innen<br />

gerichtet zu sein. "Ja, da fingen die neuen Produktionslinien<br />

an. Das Werk war nach dem Untergang des<br />

Sozialismus beinahe Bankrott gegangen.<br />

Kein Bedarf mehr für Stalin- und Leninstatuen.<br />

Viele der Statuen wurden sogar zerschlagen, eine Kulturschande.<br />

Diese Statuen waren für die Ewigkeit gebaut.<br />

Und über die Taliban, die die Buddahs gesprengt haben,<br />

haben sich alle aufgeregt.<br />

Mein Vater hat das miterlebt.<br />

Wir arbeiten seit drei Generationen im Werk."<br />

Der alte Mann schüttelte erbost den Kopf. "Mein Vater<br />

musste Ende der 90er Jahre des 20ten Jahrhunderts<br />

sogar Gartenzwerge produzieren für den deutschen<br />

Markt, nur weil die Leute keine Stalin- und Leninstatuen<br />

mehr haben wollten.<br />

Eine Schande."<br />

Er trank einen Schluck Tee. "Erst 2010 kam der erste<br />

neue Großauftrag: eine Christusstatue in Polen, höher<br />

<strong>als</strong> die in Rio.<br />

Aber das war erst der Anfang.<br />

Und im gleichen Jahr habe ich dann dort angefangen."<br />

Der Alte räusperte sich.<br />

Anuka sortierte ihre Unterlagen, sie wollte mehr über<br />

die jüngere Geschichte wissen. Sie ergriff die Gelegenheit<br />

für eine gezielte Frage. "Was war das Besondere an<br />

165

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!