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Die übermittelten Zeichen bestanden nunmehr aus Punkten und <strong>Str</strong>ichen ohne Verbindungslinien<br />

- die Vorform des Morsecodes. Der Ausdruck des übermittelten Signal erfolgte über einen<br />

Stift auf eine Papierrolle: Je nachdem, wie lang <strong>Str</strong>om floss, wurde der Stift auf die sich<br />

bewegende Papierrolle gedrückt.<br />

In den Vierzigerjahren des 19. Jh. suchte der amerikanische Kongress nach einem zuverlässigen<br />

System der Informationsübertragung - ein lukratives Geschäft, über das sich Morse und<br />

Vail entzweiten, da Vail die originären Rechte am Morsecode beanspruchte.<br />

Morse gewann diesen <strong>Str</strong>eit und konnte 1843 für 30 000 $, die der Kongress bewilligt hatte,<br />

von Baltimore, Maryland nach Washington D.C. eine 60 km lange <strong>Tel</strong>egrafenleitung bauen.<br />

Am 24. Mai 1844 sendete er die erste Nachricht mit Hilfe des nunmehr nach ihm benannten<br />

Codes: „What hath God wrought?“ (Was hat Gott bewirkt?). Mittlerweile hatte Vail entdeckt,<br />

dass der Code auch akustisch identifiziert werden kann (Funkersprache: „da“ lang, „di“ kurz)<br />

und ein Ausdruck auf Papierstreifen nicht notwendig war - eine wichtige Entdeckung, auf die<br />

Marconi später aufbauen konnte.<br />

Die Grundlagen für die Informationsübertragung über lange <strong>Str</strong>ecken sind vorhanden. 18<strong>47</strong><br />

wird Werner Siemens durch den preußischen Staat beauftragt, eine erste <strong>Tel</strong>egrafenleitung zu<br />

bauen. Die notwendigen Apparaturen stammen von dem Mechaniker J. G. Halske<br />

3. Transatlantisches Kabel I<br />

Der Erfolg der <strong>Tel</strong>egrafenleitung zwischen Washington D.C. und Baltimore führte in den<br />

Vereinigten Staaten und in Europa in kurzer Zeit zum Bau von weiteren Linien, die die Entfernungen<br />

schrumpfen ließen und Nachrichten in einer bisher nicht bekannten Geschwindigkeit<br />

über weite <strong>Str</strong>ecken übermittelt werden konnten. Gebirge, Flüsse, Provinz- und Staatsgrenzen<br />

schienen kein Hindernis für die <strong>Tel</strong>egrafenleitungen zu sein und es war absehbar,<br />

dass sie bald, sowohl in Europa als auch in Amerika, eine natürliche Grenze erreichen würden:<br />

die Atlantikküsten mit rund 2000 Meilen Wasser zwischen ihnen - eine Herausforderung<br />

für alle Wissenschaftler, Techniker und Unternehmer dieser Zeit. Morse hatte schon während<br />

des Baus der ersten <strong>Tel</strong>egrafenleitung geäußert, er hielte es durchaus für möglich, dass eine<br />

telegrafische Verbindung durch den Atlantischen Ozean erfolgen könne. Er hatte zwar noch<br />

keine technische Lösung parat, konnte sich aber vorstellen, dass die Signale über solch eine<br />

lange <strong>Str</strong>ecke gesendet und empfangen werden könnten. Seit der Verlegung eines Unterwasserkabels<br />

für die telegrafische Übermittlung zwischen Dover und Calais war zumindest die<br />

Technik für dessen Herstellung erprobt. Um die Vision eines transatlantischen Unterwasserkabels<br />

umzusetzen, brauchte es wagemutige Techniker und ebenso wagemutige Geldgeber.<br />

Frederick Gisborne war bei dem Versuch, 1851 die Regionen Nova Scotia und Newfoundland<br />

mittels einer <strong>Tel</strong>egrafenleitung zu verbinden, an der rauen Landschaft und dem rauen Wetter<br />

gescheitert. Mit 50 000 $ Schulden und erbosten Gläubigern im Nacken setzte er sich 1854<br />

nach New York ab, wo er auf den Ingenieur Matthew D. Field traf, der ihn wiederum mit seinem<br />

Bruder Cyrus W. Field, einem reichen New Yorker Kaufmann, bekannt machte: Zwei<br />

Visionäre treffen sich, technischer Verstand trifft Geld.<br />

Da offensichtlich die Zeit für eine Verbindung auf dem kürzesten Weg zwischen Amerkika<br />

und Europa reif war, hatte Lieutenant Commander O. H. Berryman 1853 den Grund des Atlantischen<br />

Ozeans zwischen Neufundland und Irland vermessen und auch die Windverhältnisse<br />

und <strong>Str</strong>ömungen aufgezeichnet. Er fand heraus, dass der Atlantikboden hauptsächlich aus<br />

einem ebenen Plateau bestand, mit maximal 4 900 Meter tief genug, dass ein Kabel vor<br />

Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008<br />

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