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Zur Finanzkompetenz von Schülern gehört die Aufklärung über die dubiose Rolle der<br />
Banken.<br />
Wir greifen noch einmal in die Mottenkiste der Wirtschaftskunde-Lehrbücher und lesen, dass<br />
man bei Banken Sparkonten eröffnen kann (3 Prozent Zinsen) und dass man einen Kredit aufnehmen<br />
kann (6 Prozent Zinsen). Von der Differenz leben die Banken. Inzwischen haben die<br />
Banken mehr „Produkte“ im Angebot als ein Supermarkt, schreibt ein Kenner. Banken animieren<br />
ihre Kunden zu spekulieren und spekulieren selbst kräftig. Da gibt es die gute alte<br />
Aktie, den Investment-Fond und Investment-Zertifikate, die eigentlich nur Persilscheine sind.<br />
Day-Trader verhökern „Futures“, so etwas wie Prognosen über den Aktienindex. Hedge-Fond<br />
Manager verkaufen mit geliehenem Geld Aktien (Leerkäufe), kaufen diese nach einen Kursabsturz<br />
billig zurück; der Dunstkreis der „Finanzdienstleister“ ist damit nur unvollständig<br />
beschrieben.<br />
Banken haben aber auch noch ein anderes Gesicht: sie betrügen den Staat. Der hat ein Recht<br />
darauf – und ist angewiesen – vom Gelderwerb einen Steueranteil zu fordern. Großverdiener<br />
wie Klaus Zumwinkel, aber selbst eine „Volkspartei“ wie die CDU, verstecken ihr Geld bei<br />
Banken in Liechtenstein, in Österreich und in der Schweiz. Diese verweigern dem Staat die<br />
Auskunft über den Steuerflüchtigen.<br />
In keiner Schule darf die Aufklärung der Jungendlichen über die<br />
dunklen Seiten der Finanzwelt fehlen. Dass Banken – namentlich die<br />
vielen Beschäftigten an der Basis einer Bank – notwendige und nützliche<br />
Arbeit für Betriebe und Haushalte leisten, ist unstrittig.<br />
Finanzkompetenz, mal ganz praktisch gesehen<br />
Schaut man sich den Armutsbericht der Bundesregierung an, haben Millionen Haushalte gar<br />
keine Ersparnisse. Wer sein Budget restlos für den Lebensunterhalt ausgeben muss, hat verständlicherweise<br />
keinen Spielraum für Sparanlagen, geschweige Spekulationsoptionen. Ist<br />
deshalb Finanzkompetenz entbehrlich? Natürlich nicht. Es ist für einen Haushalt, der am<br />
Rande des Existenzminimums agiert, von großem Nutzen, wenn ….<br />
• vor der Aufnahme eines Kredits dessen Unverzichtbarkeit geprüft und Kosten sowie<br />
Laufzeit exakt berechnet wurden,<br />
• die Auswahl von Nahrungsmittel und Getränke nach den Gesichtspunkten des optimalen<br />
Gesundheitswertes und der minimalen Kosten getroffen wird,<br />
• bei der Wahl einer Wohnung auf Passagen im Mietvertrag geachtet wird (Staffelmiete)<br />
und sich die Infrastruktur der Wohnung als kostengünstig erweist,<br />
• Bekleidung und Textilien sich als langlebig, pflegeleicht und Mode überdauernd herausstellen,<br />
• der <strong>Str</strong>omanbieter kritisch ausgewählt wird und generell Energiekosten bewusst kontrolliert<br />
werden,<br />
Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008<br />
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