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Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008
Dummwörter aufgespießt
Dummwörter aufgespießt
Jobcenter
Früher ging ein Arbeitsloser zum Arbeitsamt. Das war mitunter peinlich, zu
Unrecht, möchte man meinen. Es gab Zeiten, da wurden dort attraktive Stellen
angeboten und keineswegs nur Arbeitslose sprachen vor, sondern auch
jene, die veränderungs- und aufstiegswillig waren. Gewiss, Arbeitsamt klingt
bürokratisch, klingt nach Ärmelschoner und Kaffeetasse neben dem Aktenordner.
Das wurde geändert und aus Arbeitsamt wurde Jobcenter. Auf den ersten
Blick dem Trend geschuldet, der nämlich sucht für jede Trivialität gerne einen
englischen Ausdruck. Jobcenter kommt flott daher, hat aber etwas von
dem bekannten Pfeifen im Walde, zumal in Zeiten ganzer Heerscharen von
Harz-IV-Empfängern, erbitterter Kämpfe um Berechtigungsnachweise und
diverser Mogelpackungen, die an eine „Maßnahme“ das Etikett „Job“ kleben.
Mit der Arbeit haben wir Probleme, nicht dass sie knapp sei – massenhaft
schlecht oder gar nicht getane Arbeit ließe sich in dieser Gesellschaft nachweisen.
Nein, der Begriff ist „uncool“. Nicht nur das Arbeitsamt stört, auch
die Arbeitslehre. Wenn einer der Umtäufer „Joblehre“ vorschlägt, muss endlich
ein Verbot von Dummwörtern her.
In den zurückliegenden Ausgaben wurden folgende Dummwörter indiziert:
Studierende Wissensgesellschaft
Spannend Intelligent Design (ID)
Curriculares Reformprojekt Eigenverantwortung
Nachhaltigkeit
Assessment
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