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7. Nachruf<br />

So wenig Erfolg die Great Eastern als Passagierschiff hatte, so groß war ihr Erfolg als Kabelleger.<br />

Bis 1872 verlegte sie 4 transatlantische Kabel und weitere, die Bombay und Aden miteinander<br />

verbanden. 1887 wird das Schiff, das seiner Zeit voraus war, an eine Abwrackwerft<br />

in Birkenhead verkauft. Ganze drei Jahre dauert das Abwracken und es wird berichtet, dass<br />

man im unteren Teil des Schiffes, im Doppelrumpf, die Skelette von zwei Werftarbeitern gefunden<br />

habe, die dort beim Bau versehentlich eingeschlossen worden waren …<br />

8. Der Atlantik wird von Valentia Island aus vermessen<br />

Die immer genauer werdenden Messinstrumente zeigten in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein<br />

wissenschaftliches Problem auf, das durch die Verkürzung der transatlantischen Überquerungen<br />

auch durchaus ein wirtschaftliches war: Die Bestimmung der Längengrade auf dem amerikanischen<br />

Kontinent und dem Atlantik war nicht mit der auf dem europäischen Kontinent<br />

synchronisiert. In den Jahren 1862 - 1866 führte die US Coast Survey Messungen durch, um<br />

die Lage der Längengrade zwischen Europa und Amerika genau zu bestimmen. Zum Ablesen<br />

des Sonnenstandes wurden Alzamuth-Steine 14 im Ural und auf Valentia Island genutzt, die<br />

Übermittlung der Ergebnisse geschah mit Hilfe der <strong>Tel</strong>egrafie. Für dieses Vorhaben bauten<br />

die Amerikaner ein Observatorium in unmittelbarer Nähe der <strong>Tel</strong>egrafenstation oberhalb von<br />

Foilhommerum Bay.<br />

9. Transatlantisches Kabel V: Siemens Brothers<br />

Nach den Pioniertaten der „ersten Generation“ von Technikern, Physikern, Nautikern, nicht<br />

zu vergessen die Kaufleute, ist das Verlegen und Betreiben von Tiefseewasserkabeln Stand<br />

der Technik. Mit der sich entwickelnden Weltwirtschaft vergrößert sich der internationale<br />

Informationsaustausch explositionsartig: Minuten können darüber entscheiden, ob ein Kauf<br />

oder Verkauf Gewinn oder Verlust bringt, von den Küsten im Westen Europas werden Wettermeldungen<br />

empfangen, politische Nachrichten dringen in kürzester Zeit in die abgelegensten<br />

Gebiete … Die Nachrichtenübermittlung mittels <strong>Tel</strong>egrafie ist ein gutes, gewinnbringendes<br />

Geschäft, dessen Wachstum allein durch die zur Verfügung stehenden Kabel und <strong>Tel</strong>egrafenleitungen<br />

begrenzt scheint. Folgerichtig drängen neue Gesellschaften auf den transatlantischen<br />

Markt: 1883 entsteht die amerikanische Commercial Cable Company, die im Wettbewerb<br />

mit den schon am Markt befindlichen Gesellschaften Western Union Atlantic und Anglo<br />

American (wir erinnern uns. Cyrus Field) steht. Für diese neue Gesellschaft allein werden<br />

zwischen 1884 und 1923 sechs weitere transatlantische Kabel gelegt. Vier davon werden von<br />

der Londoner Firma Siemens Brothers hergestellt und verlegt - und zwar mit dem eigens für<br />

Siemens Brothers gebauten Kabelleger Faraday (1). 15<br />

Das vierte von Siemens Brothers verlegte Kabel für Commercial Cable folgte erstmals nicht<br />

der bewährten <strong>Str</strong>eckenführung, sondern erstreckte sich ab 1900 von Nova Scotia nach Horta<br />

auf den Azoren - 1698 sm. Von dort aus führte der weitere Verlauf ab 1901 wieder nach Waterville<br />

auf Valentia Island - nochmals 1204 sm. Bei dem sechsten Kabel der Gesellschaft<br />

waren Siemens Brothers nur teilweise involviert. Die Firma produzierte und verlegte 1923 das<br />

Kabel zwischen New York und Canso/Nova Scotia. Von hier aus baute ein anderes Unternehmen<br />

die restliche Kabelverbindung mit dem gleichen Verlauf über Horta nach Waterville.<br />

14<br />

Alzamuth: Verballhornung von Azimut. Das Azimut ist der Winkel zwischen der Meridianebene<br />

und dem Schnittpunkt des Vertikalkreises eines Gestirns oder eines Punktes auf der Erdoberfläche mit<br />

dem Horizont.<br />

15<br />

Mehr über das Schiff ist zu erfahren unter: http://www.atlantic-cable.com/Cableships/Faraday/<br />

Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008 22

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