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Redaktion<br />
Bei der Arbeitslehre schrillen die Alarmglocken?<br />
Wir nehmen mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Krisenherd Hauptschule verschwinden<br />
soll. Bildungspolitische Absicht ist es, Haupt- und Realschulen zusammen zu legen. Dies<br />
kann kein vernünftiger Mensch ablehnen.<br />
Für die Arbeitslehre stellt sich die Frage: wie wird eine neue Stundentafel für die „Regionalschule“<br />
aussehen? Die Hauptschule hatte einen relativ hohen Stundenanteil Arbeitslehre, was<br />
übrigens viele Probleme der Hauptschule zwar nicht gelöst, aber entschärft hat. Viele Realschulen<br />
haben Arbeitslehre minimiert, bzw. durch „Wirtschaftskunde“ ersetzt (siehe auch den<br />
Beitrag von Günter Reuel S. 43). Einer Regionalschule würde es zum Erfolg verhelfen, wenn<br />
sie a l l e n Schülern eine technisch /wirtschaftliche, a u c h auf den Privathaushalt bezogene<br />
Grundbildung vermittelte. Der Berufswahlpass leistet das gewiss nicht, schon eher ist da<br />
praktische Arbeit, verbunden mit einem anspruchsvollen Theorieüberbau, gefragt.<br />
Die Gesellschaft für Arbeitslehre und das Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre an<br />
der TU sind gerne bereit, ihre Fachkompetenz bei der Harmonisierung der Stundentafeln von<br />
Haupt- und Realschulen einzubringen. Zu hoffen ist, dass in einer Stundentafel für die neue<br />
Regionalschule das Fach Arbeitslehre seinen Platz haben wird.<br />
Von der Gesellschaft formulierte Desiderata liegen auf dem Tisch. Sie heißen nicht immer<br />
Arbeitslehre sondern Ernährungserziehung, Neue Technologien, Verbraucheraufklärung,<br />
ökologische Verantwortung, Berufsreife, Lernen mit Kopf und Hand – weniger bekannt ist,<br />
dass das didaktische Konzept für alle diese Forderungen an die Schule Arbeitslehre heißt.<br />
Manfred Triebe<br />
Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008<br />
***<br />
Berufsorientierung mangelhaft? Wie gut ist die Berufsorientierung an deutschen<br />
Schulen ?<br />
Unter diesem Titel fand am 3. Juli 2008 im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
im Rahmen der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaftsgespräche eine Podiumsdiskussion statt, die sich schon<br />
auf Grund der Podiumsbesetzung nahezu ausschließlich mit den Problemen der Berufsorientierung<br />
in <strong>Berlin</strong> beschäftigte. Die Besetzung des Podiums spiegelte das Spektrum der an der<br />
Berufsorientierung Beteiligten. Neben Prof. Hendricks vom Institut für Berufliche Bildung<br />
und Arbeitslehre (Lehrerausbildung) saßen Dr. Thomas Nix, für Gesamtschulen zuständiger<br />
Referent in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Dr. Jörg-Michael<br />
Rietz, Schulleiter der Ellen-Key-Oberschule in Friedrichshain-Kreuzberg, Andreas Peikert<br />
von der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion <strong>Berlin</strong> und André Schindler vom<br />
Landeselternausschuß.<br />
Schulleiter Rietz berichtete über Berufsorientierung an seiner Schule. Danach ist die so genannte<br />
vertiefte Berufsorientierung (Begriff aus SGB III) an der Schule fest installiert, es<br />
werden Paxis-Lerntage durchgeführt, an denen der Wahlpflichtunterricht und die Berufsorientierung<br />
zusammengefasst werden. Betriebspraktikum, Berufswahlpass und Spiel das Leben<br />
(ein Simulationsspiel zur Lebens- und Berufswegplanung für Schülerinnen und Schüler des 7.<br />
und 8. Jahrgangs) sind nach den Aussagen des Schulleiters weitere Bausteine für die Vorbereitung<br />
der Schülerinnen und Schüler auf die Berufs- und Arbeitswelt. Erstaunlich ist, dass an<br />
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