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einer Kunde von der Wirtschaft, die systematisch den Privathaushalt ausspart (vergl. insbesondere<br />

die Ausführungen von Piorkowsky) und zu einem Computerkurs, dessen<br />

Sinnhaftigkeit zunehmend die Nachdenklichen auf den Plan ruft. 19<br />

Was kann man der Realschule heute raten? Eine Besinnung auf die Realien! Diese sind nirgendwo<br />

so präsent wie in einem Fach Arbeitslehre. Sie sind es nicht im Modelldenken der<br />

Wirtschaftswissenschaften mit ihren Konjunkturzyklen, Magischen Dreiecken, Kreislaufmodellen<br />

und Geldmengentheorien – schon gar nicht in der didaktischen Reduktion auf Schülerköpfe.<br />

Die Realien sind auch das Gegenteil vom Virtuellen, was hoffentlich nicht als Verteufelung<br />

des Computers verstanden wird. Dieser wird am effektivsten von Menschen genutzt,<br />

die viele reale Lebenserfahrungen haben.<br />

Die Realschule ist traditionell ein Schultyp, in dem die Mädchen die Mehrheit bilden. Früher<br />

war die verbreitete Antwort der Mädchen auf die Frage nach ihrer Berufskarriere, sie wollten<br />

eine „höhere Wirtschaftsschule“ besuchen. Viele fanden sich als Verkäuferin im Einzelhandel<br />

wieder. WOLLENWEBER, der langjährige Vorsitzende des Realschullehrerverbandes,<br />

schreibt:<br />

„Gerade die Realschule bietet gute Möglichkeiten, das naturwissenschaftlich-technische<br />

Interesse von Mädchen zu fördern, sie an die Technikbedeutung in der Berufs- und Arbeitswelt<br />

vorbereitend heranzuführen. Und dabei ihr Berufswahlspektrum zu verbreitern.“ 20<br />

Wer Mädchen das Tor zu technischen Berufen öffnen will – dort hätten viele gute Chancen -<br />

der muss mit Mädchen in die Arbeitslehre-Werkstätten gehen und erleben, wie sie überlegt,<br />

sicherheitsbewusst und beharrlich technische Aufgaben angehen.<br />

***<br />

Wir gratulieren Jeannette Ahrens, Lehrerin an der Robert–Jungk–Schule und Multiplikatorin<br />

für Arbeitslehre im Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf zu ihrem Erfolg!<br />

Jeannette Ahrens baute mit ihren Schülern die Japanlampe in größerer Stückzahl<br />

und in einem arbeitsteiligen Verfahren. Die Dokumentation reichte sie beim<br />

Wettbewerb „Praktisches Lernen und Schule“ ein und gewann einen Preis.<br />

19<br />

Vergl. z.B. M.-B. Piorkowsky: Offener Brief an zukünftige Arbeitslehreschüler und –schülerinnen,<br />

in: GATWU Forum 1/2007. Piorkowsky ist Mitherausgeber des Armutsberichts und hat in zahlreichen<br />

Veröffentlichungen den Paradigmawechsel begründet: Von einer unternehmensorientierten Wirtschaftslehre<br />

hin zur haushaltsorientierten.<br />

In den USA traten die ersten Warner auf, die den Ralitätsverlust Jugendlicher durch stundenlange<br />

Bildschirmfixierung untersuchten. Jetzt hat eine große Gesamtschule mit über tausend Schülern in<br />

Neumünster ein striktes Computerverbot für die Schule verhängt. Siehe auch den ausführlichen Bericht<br />

von S. Lebert, S. Rückert, S. Willeke in DIE ZEIT Nr. 25/12.06.2008: Verloren in der virtuellen<br />

Welt<br />

20<br />

Horst Wollenweber /Helmut Keim (Hg.): Realschule und moderne Arbeitswelt, Köln 1992, darin:<br />

H.Wollenweber: Realschule, Wirklichkeit von heute – Notwendigkeit für morgen, S. 31<br />

Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008 45

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