Danziger Str. 137, 1040 Berlin Prenzlauer Berg Tel.-Fax: 40 39 35 47
Danziger Str. 137, 1040 Berlin Prenzlauer Berg Tel.-Fax: 40 39 35 47
Danziger Str. 137, 1040 Berlin Prenzlauer Berg Tel.-Fax: 40 39 35 47
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
war. Seine wirtschaftlichen Interessen bündelte Marconi in der englischen Firma „Marconi’s<br />
Wireless <strong>Tel</strong>egraph and Signal Company.“ Lloyds of London, die altehrwürdigen Schiffsversicherer,<br />
führen 1898 in Irland Versuche mit dem „System Marconi“ durch, die so vielversprechend<br />
sind, dass Lloyds sämtlich seiner Signalstationen mit Radiosendeeinrichtungen<br />
versieht. Dass dies weitsichtig ist, zeigt sich im folgenden Jahr, als Marconi mit verbesserten<br />
Apparaturen erstmals eine Sendung über den Ärmelkanal und schon 1901 über den Nordatlantik<br />
gelingt. Damit ist der Weg frei für die Nachrichtenübermittlung von Schiff zu Schiff<br />
und vom Schiff zum Land und umgekehrt. Bis Juni 1901 hatte Marconi Sendestationen in<br />
England sowie in Rosslare und Crookhaven in Irland eingerichtet. 1906 wurde die Station in<br />
Crookhaven geschlossen und nach Valentia Island verlegt. Im September 1909 wird der Betrieb<br />
der bisherigen Marconi-Stationen durch den British Post Office Marine Radio Communications<br />
Service übernommen. Zu diesem Zeitpunkt sind 286 britische Schiffe mit Radio-<br />
Sende- und Empfangsanlagen ausgerüstet.<br />
Valentia Radio Station im Sommer 2008 - früheres Rufzeichen EJK<br />
Küstenfunkstellen hatten und haben die Aufgabe, bestimmte Frequenzen nach Notrufen abzuhören,<br />
den Seewetterbericht und Warnnachrichten für die Seeschifffahrt zu senden, Rettungsaktionen<br />
zu koordinieren, Ratschläge bei Erkrankungen zu übermitteln und die <strong>Tel</strong>ekommunikation<br />
vom Schiff zum Land und umgekehrt zu vermitteln. Die letzte Aufgabe hat sich<br />
durch die Weiterentwicklung der Technik überholt. Mehr als ein halbes Jahrhundert gehörte<br />
der Funker in seiner kleinen „Bude“ auf jedem Schiff zur Mannschaft - den Kopfhörer auf den<br />
Ohren, die akustischen Morsezeichen hörend („da-da-di-di“: Wir erinnern uns an Vail), mit<br />
der einen Hand den Text mitschreibend, mit der anderen die Morsetaste bedienend senden -<br />
bis zu 120 Zeichen in der Minute. Wer je auf einem deutschen Schiff zur See gefahren ist, der<br />
weiß, wie tröstlich es war, wenn sich mitten auf dem Wasser, in dunkler Nacht, weit von der<br />
Küste entfernt, Radio Norddeich, Rufzeichen DAN meldete: Ihr seid da draußen nicht alleine.<br />
Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008<br />
24